Finanzen

Mehr Lohn für Gebäudereiniger in Deutschland ab Januar

Seit Monaten ringt die IG BAU mit den Arbeitgebern um eine Lohnerhöhung für Beschäftigte in der Gebäudereinigung. Jetzt ist die Einigung da.
17.11.2024 06:35
Lesezeit: 1 min
Mehr Lohn für Gebäudereiniger in Deutschland ab Januar
Bekommen ab 2025 mehr Lohn: Oliver Joppe aus Nordrhein-Westfalen, Teilnehmer des Bundesleistungswettbewerbs im Gebäudereiniger-Handwerk, reinigt ein Treppengeländer aus Messing. (Foto: dpa) Foto: Hauke-Christian Dittrich

Die etwa 700.000 Beschäftigten in der Gebäudereinigung erhalten in den kommenden Jahren mehr Lohn. Darauf haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der vierten Tarifrunde in der Nacht in Köln geeinigt, wie beide Seiten übereinstimmend mitteilten. Über eine Laufzeit von zwei Jahren soll der Mindestlohn in der Branche für Einsteiger um insgesamt 11,1 Prozent steigen. Zum 1. Januar 2025 wird der Lohn zunächst von 13,50 Euro auf 14,25 Euro pro Stunde erhöht. Zum 1. Januar 2026 steigt der Einstiegslohn dann auf 15 Euro an. Ursprünglich hatten die Gewerkschafter in dieser untersten Lohngruppe eine Erhöhung um 22,2 Prozent auf 16,50 Euro gefordert.

Mindestlohn steigt ab Januar 2025 um über zehn Prozent

Der Mindestlohn der Branche für Fachkräfte steigt demnach über denselben Zeitraum um 10,2 Prozent. Zum 1. Januar 2025 steigt der Tarif von 16,70 Euro auf 17,65 Euro, zum 1. Januar 2026 dann auf 18,40. Auch Auszubildende erhalten mehr Geld. Zum 1. Januar 2025 steigt die Vergütung für Azubis im ersten Lehrjahr von 900 auf 1.000 Euro, im zweiten Lehrjahr von 1.035 auf 1.150 Euro und im dritten Lehrjahr von 1.200 auf 1.300 Euro.

Ein 13. Monatseinkommen konnten die Gewerkschafter nicht durchsetzen. Die beiden Seiten vereinbarten aber ab Ende 2025 Gespräche über einen möglichen Gewerkschaftsbonus ab 2027.

"Es waren bis zum Schluss harte, teils verhärtete Gespräche", sagte Christian Kloevekorn, Verhandlungsführer für den Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). "Am Ende steht ein Kompromiss, der den wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten, den Interessen der Branche sowie der Sozialpartnerschaft Rechnung trägt", fügte er hinzu.

Die Verhandlungsführerin der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Ulrike Laux, sagte: "Wir haben eine Einkommenssteigerung von über elf Prozent erzielt, das ist ein gutes Ergebnis." Dennoch habe man sich "durchaus mehr vorstellen können".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der offene Konflikt zwischen Big Tech und der EU eskaliert
24.04.2025

Meta hat den diplomatischen Kurs verlassen und mit scharfen Vorwürfen auf die jüngsten Strafen der EU-Kommission reagiert. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lego rüstet auf: Wie der Spielzeugriese mit Industrie 4.0 zum globalen Produktionsvorbild werden will
24.04.2025

Mit KI, Robotik und strategischer Fertigung wird Lego zum heimlichen Vorbild europäischer Industrie – und setzt neue Standards in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Drittes Jahr in Folge kein Wachstum – Habeck senkt Prognose
24.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Minister, der den Stillstand verwaltet: Robert Habeck...

DWN
Politik
Politik Europa sitzt auf russischem Milliardenvermögen – doch es gibt ein Problem
24.04.2025

Europa sitzt auf eingefrorenem russischen Vermögen im Wert von 260 Milliarden Euro – ein gewaltiger Betrag, der den Wiederaufbau der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Geschäftsklima: Deutsche Unternehmen trotzen globalen Risiken
24.04.2025

Während weltweit wirtschaftliche Sorgen zunehmen, überrascht der Ifo-Index mit einem leichten Plus. Doch der Aufschwung ist fragil: Zwar...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktive ETFs: Wie US-Finanzriesen Europa erobern und was das für Anleger heißt
24.04.2025

Amerikanische Vermögensverwalter drängen verstärkt auf den europäischen Markt für aktiv gemanagte ETFs, da hier im Vergleich zu den...

DWN
Politik
Politik Meloni wird Trumps Brücke nach Europa
24.04.2025

Giorgia Meloni etabliert sich als bevorzugte Gesprächspartnerin Donald Trumps – und verschiebt das diplomatische Gleichgewicht in Europa.

DWN
Politik
Politik Rot-Grüner Koalitionsvertrag für Hamburg steht
24.04.2025

SPD und Grüne wollen in Hamburg weiter gemeinsam regieren – trotz veränderter Mehrheitsverhältnisse. Der neue Koalitionsvertrag steht,...