Politik

Regierungskrise Frankreich: Michel Barnier steht nach Misstrauensantrag vor dem Aus

Nach den jüngsten Misstrauensanträgen gegen die französische Regierung werden in Paris bereits mögliche Nachfolger von Premier Michel Barnier diskutiert, sollte einer der Anträge bei der Abstimmung am Mittwoch im Parlament Erfolg haben.
03.12.2024 14:46
Aktualisiert: 03.12.2024 14:46
Lesezeit: 1 min

Präsident Emmanuel Macron steht vor der komplexen Herausforderung, einen Premierminister zu ernennen, der sowohl von linken Kräften als auch von den Rechtsnationalen um Marine Le Pen akzeptiert wird, ohne dabei die Unterstützung der konservativen Républicains einzubüßen, berichtete die Zeitung "Le Parisien".

Regierungskrise in Frankreich: Haushaltsstreit führt zu Misstrauensanträgen

Im Zusammenhang mit dem Streit um den Haushalt haben sowohl das Linksbündnis als auch das rechte Rassemblement National am Montagnachmittag Misstrauensanträge gegen den konservativen Premier Barnier eingereicht. Zu möglichen Nachfolgern zählen laut "Le Parisien" Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, der frühere sozialistische Premier Bernard Cazeneuve sowie der ehemalige Innenminister Gérald Darmanien. Auch der frühere EU-Kommissar Thierry Breton wird als Kandidat genannt.

Schwierige Mehrheitsverhältnisse bleiben bestehen

Egal, wer die künftige Regierung Frankreichs führt, die komplizierten Mehrheitsverhältnisse in der Nationalversammlung ändern sich vorerst nicht. Weder das Linksbündnis noch die Mitte-Rechts-Kräfte um Macron oder die Rechtsnationalen von Le Pen verfügen alleine über eine regierungsfähige Mehrheit. Bemühungen um eine Zusammenarbeit waren bislang erfolglos. Nach den vorgezogenen Parlamentswahlen in diesem Sommer sind reguläre Neuwahlen erst im Sommer 2025 vorgesehen.

Wirtschaftsminister Antoine Armand warnte vor den möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen, die ein Regierungssturz nach sich ziehen könnte. "Es ist nicht der Haushalt, der sanktioniert wird, es ist nicht die Regierung, die sanktioniert wird. Es ist das Land, das wir gefährden, es ist das Land, das wir beschädigen", sagte der Minister gegenüber dem Sender France 2. Mit der anhaltenden Regierungskrise in Frankreich bleibt die politische Lage weiterhin angespannt. Die Frage nach einer Lösung beschäftigt nicht nur die Politik, sondern auch die gesamte französische Gesellschaft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schluss mit Shein und Temu? Europa zieht die Notbremse gegen Billigimporte aus China
17.11.2025

Die EU will die Billigimporte aus China schneller als geplant stoppen. Eine neue Zwei-Euro-Abgabe soll schon 2026 kommen. Plattformen wie...

DWN
Politik
Politik Teilzeit steuerfrei aufstocken? Teilzeitaufstockungsprämie ab 2026 für mehr Arbeitsstunden geplant
17.11.2025

Neben der Aktivrente und Überstundenzuschläge plant die Bundesregierung den Arbeitsmarkt ab 2026 auch für Teilzeitkräfte attraktiver zu...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Buffett kauft Google, Bitcoin stürzt ab - beginnt jetzt der große Marktumbruch?
17.11.2025

Die Märkte taumeln und die Nvidia-Aktie wird in wenigen Tagen zum Brennpunkt der globalen Finanzwelt. Kleinanleger überraschen die Wall...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Absturz unter 93.500 Dollar verunsichert Anleger – geht der Krypto-Crash weiter?
17.11.2025

Der Bitcoin erlebt turbulente Tage: Kursabstürze, Liquiditätsstress und widersprüchliche Analystenstimmen prägen die Lage. Während...

DWN
Panorama
Panorama Globale Anti-Tabak-Strategien unter Druck: WHO-Konferenz warnt vor Rückschritten
17.11.2025

Eine weltweite Initiative zur Eindämmung von Tabak- und Nikotinprodukten steht vor Herausforderungen: Trotz internationaler Abkommen setzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Wachstum unter EU-Durchschnitt: Deutsche Wirtschaft 2026 mit vorsichtiger Erholung
17.11.2025

Die deutsche Wirtschaft startet 2026 voraussichtlich wieder durch, bleibt aber hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Laut der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche besucht Golfstaaten: Investitionen, Erdgas und Partnerschaften im Fokus
17.11.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche reist mit einer Wirtschaftsdelegation in die Golfregion, um die bilaterale Zusammenarbeit zu...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Vize warnt: KI-Hype könnte Börsenkorrektur auslösen
17.11.2025

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos schlägt Alarm: Der aktuelle Boom rund um Künstliche Intelligenz und hoch bewertete US-Tech-Aktien...