Wirtschaft

Reformen 2025: Steuererhöhungen, Mindestlohnerhöhung und neue Gesetze im Überblick

Die Reformen 2025 bringen eine Reihe bedeutender Änderungen für Bürgerinnen und Bürger: vom neuen Mindestlohn über die Einführung der elektronischen Patientenakte bis hin zu höheren Kosten bei Post und öffentlichem Verkehr. Welche finanziellen Vorteile sich bieten und wo Mehrkosten drohen, erfahren Sie hier.
27.12.2024 14:15
Aktualisiert: 27.12.2024 16:01
Lesezeit: 3 min
 Reformen 2025: Steuererhöhungen, Mindestlohnerhöhung und neue Gesetze im Überblick
Reformen 2025: Die wichtigsten Änderungen für Bürgerinnen und Bürger im Überblick. (Foto: iStock.com/Everyday better to do everything you love) Foto: Everyday better to do everything

Die elektronische Patientenakte kommt, das Briefporto steigt und auch steuerliche Anpassungen stehen an. Die Reformen 2025 betreffen Einkommen, Gesetze und den Alltag vieler Menschen. Wo lohnt sich der Blick auf finanzielle Vorteile – und wo drohen Mehrkosten?

Elektronische Patientenakte: Digitale Gesundheitsdaten für alle

Ab 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten automatisch eine elektronische Patientenakte (ePA) erhalten, sofern sie nicht widersprechen. In der ePA werden medizinische Informationen wie Röntgenbilder und Arztberichte zentral gespeichert. Das erleichtert den Datenaustausch zwischen Arztpraxen und Apotheken.

Die Einführung startet am 15. Januar in zwei Testregionen – Franken und Hamburg – und wird schrittweise bundesweit ausgerollt.

Mindestlohn-Erhöhung 2025 bringt höhere Einkommen

Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar auf 12,82 Euro pro Stunde. Auch Auszubildende profitieren: Ihre Mindestvergütung im ersten Lehrjahr wächst um 4,7 Prozent auf 649 Euro pro Monat.

Rentenerhöhung: Mehr Geld ab Juli

Rentnerinnen und Rentner dürfen sich voraussichtlich ab dem 1. Juli über eine Rentenerhöhung von rund 3,5 Prozent freuen. Die endgültige Entscheidung fällt das Bundeskabinett im Frühjahr 2025 – abhängig von Konjunktur und Lohnentwicklung.

Elterngeld: Strengere Einkommensgrenzen

Für Eltern, die 2025 ein Kind bekommen, gilt eine neue Einkommensgrenze beim Elterngeld. Anspruch haben Paare nur noch bis zu einem zu versteuernden Jahreseinkommen von maximal 175.000 Euro. Diese Regelung greift bei Geburten ab dem 1. April.

Echtzeitüberweisungen im Euro-Raum

Ab 9. Januar müssen alle Banken in der EU Echtzeitüberweisungen empfangen können. Ab Oktober bieten sie Überweisungen in Echtzeit verpflichtend an – rund um die Uhr und ohne Mehrkosten.

Briefporto-Erhöhung: Teurere Post ab Januar

Ein Standardbrief kostet ab Januar 95 Cent – 10 Cent mehr als zuvor. Weitere Sendungsarten werden ebenfalls teurer. Gleichzeitig schafft die Post den Prio-Brief ab. Für schnelle Sendungen bleibt nur das Einschreiben als Option.

Verlangsamte Briefzustellung

Die Postzustellung dauert künftig länger: Statt am nächsten Werktag müssen 95 Prozent der Briefe erst am dritten Werktag zugestellt werden.

Neue Nachnamen-Regelung ab Mai

Ehepaare dürfen ab dem 1. Mai gemeinsam einen Doppelnamen mit oder ohne Bindestrich führen. Kinder können ebenfalls Doppelnamen erhalten, falls die Eltern keinen Familiennamen festlegen.

Deutschlandticket: Bus- und Bahnfahren wird teurer

Das Deutschlandticket kostet ab dem Jahreswechsel 58 Euro statt 49 Euro. Eine Gesetzesänderung zur Finanzierung steht noch aus, eine Mehrheit dafür gilt aber als sicher.

Personalausweis: Digitales Passfoto ab April

Ab Ende April entfällt das Mitbringen eines gedruckten Fotos für den Personalausweis oder Reisepass. Stattdessen wird das Foto elektronisch an das Bürgeramt übermittelt.

CO₂-Preis erhöht Kraftstoffkosten

Durch die Anhebung des CO₂-Preises von 45 auf 55 Euro pro Tonne steigen auch die Kraftstoffpreise. Ein Liter Benzin könnte etwa 2,4 Cent teurer werden.

Neue Regeln für Biomüll

Ab Mai darf der Störstoffanteil im Biomüll nicht mehr als drei Prozent betragen. Bei Verstößen bleibt die Tonne ungeleert, zudem drohen Bußgelder.

Steuerfreie 500 Liter Bier für Hobbybrauer

Hobbybrauer können ab Januar bis zu 500 Liter Bier pro Jahr steuerfrei brauen. Diese Änderung ist Teil des Jahressteuergesetzes.

Steigende Beiträge in der Krankenversicherung

Die Krankenkassen erhöhen voraussichtlich die Zusatzbeiträge. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt auf 2,5 Prozent, die genaue Höhe legt jede Kasse selbst fest.

Grundsteuerreform für Immobilienbesitzer

Ab Januar greift die Grundsteuerreform. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Berechnungsmodelle, was regional zu variierenden Belastungen führt.

Mehr Unterhalt für Studierende

Studierende erhalten 2025 mehr Unterhalt: Der Bedarfssatz steigt auf 990 Euro monatlich. Für minderjährige Kinder erhöht sich der Unterhalt nur geringfügig.

Höheres Wohngeld für Geringverdiener

Zum Jahreswechsel steigt das Wohngeld um 30 Euro oder durchschnittlich 15 Prozent. Das soll einkommensschwachen Haushalten entlasten.

Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener

In der Rentenversicherung werden bis zu einem Einkommen von 8.050 Euro monatlich Beiträge fällig. Für Kranken- und Pflegeversicherungen steigt die Grenze auf 5.512,50 Euro.

Mehr Lohn in der Altenpflege

Beschäftigte in der Altenpflege erhalten ab Juli mehr Geld. Der Mindestlohn für Pflegefachkräfte steigt auf 20,50 Euro pro Stunde, für Hilfskräfte auf bis zu 17,35 Euro.

Bundestagswahl: Weniger Abgeordnete

Die Bundestagswahl am 23. Februar reduziert das Parlament auf 630 Sitze. Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen, die Sitzverteilung richtet sich nach den Zweitstimmen.

Weniger Leistungen für Asylbewerber

Zum Jahreswechsel sinken die Bedarfssätze für Asylbewerber je nach Alter und Familiensituation um bis zu 19 Euro.

Pflegebeitrag steigt leicht

Ein Kabinettsbeschluss sieht eine Erhöhung des Pflegebeitrags um 0,2 Prozentpunkte ab Januar vor. Die Zustimmung des Bundesrats steht noch aus.

Barrierefreiheit im Online-Handel

Ab 28. Juni müssen Online-Portale barrierefrei gestaltet sein. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gilt auch für Bankdienstleistungen und Verkehrsunternehmen.

Pflichtberatung für Biozid-Produkte

Käufer von Biozid-Produkten müssen künftig vor dem Kauf beraten werden. Das gilt sowohl im stationären Handel als auch online.

Zeitumstellung bleibt

Auch 2025 werden die Uhren zweimal umgestellt: am letzten Sonntag im März auf Sommerzeit und am letzten Sonntag im Oktober auf Winterzeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...