Die elektronische Patientenakte kommt, das Briefporto steigt und auch steuerliche Anpassungen stehen an. Die Reformen 2025 betreffen Einkommen, Gesetze und den Alltag vieler Menschen. Wo lohnt sich der Blick auf finanzielle Vorteile – und wo drohen Mehrkosten?
Elektronische Patientenakte: Digitale Gesundheitsdaten für alle
Ab 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten automatisch eine elektronische Patientenakte (ePA) erhalten, sofern sie nicht widersprechen. In der ePA werden medizinische Informationen wie Röntgenbilder und Arztberichte zentral gespeichert. Das erleichtert den Datenaustausch zwischen Arztpraxen und Apotheken.
Die Einführung startet am 15. Januar in zwei Testregionen – Franken und Hamburg – und wird schrittweise bundesweit ausgerollt.
Mindestlohn-Erhöhung 2025 bringt höhere Einkommen
Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar auf 12,82 Euro pro Stunde. Auch Auszubildende profitieren: Ihre Mindestvergütung im ersten Lehrjahr wächst um 4,7 Prozent auf 649 Euro pro Monat.
Rentenerhöhung: Mehr Geld ab Juli
Rentnerinnen und Rentner dürfen sich voraussichtlich ab dem 1. Juli über eine Rentenerhöhung von rund 3,5 Prozent freuen. Die endgültige Entscheidung fällt das Bundeskabinett im Frühjahr 2025 – abhängig von Konjunktur und Lohnentwicklung.
Elterngeld: Strengere Einkommensgrenzen
Für Eltern, die 2025 ein Kind bekommen, gilt eine neue Einkommensgrenze beim Elterngeld. Anspruch haben Paare nur noch bis zu einem zu versteuernden Jahreseinkommen von maximal 175.000 Euro. Diese Regelung greift bei Geburten ab dem 1. April.
Echtzeitüberweisungen im Euro-Raum
Ab 9. Januar müssen alle Banken in der EU Echtzeitüberweisungen empfangen können. Ab Oktober bieten sie Überweisungen in Echtzeit verpflichtend an – rund um die Uhr und ohne Mehrkosten.
Briefporto-Erhöhung: Teurere Post ab Januar
Ein Standardbrief kostet ab Januar 95 Cent – 10 Cent mehr als zuvor. Weitere Sendungsarten werden ebenfalls teurer. Gleichzeitig schafft die Post den Prio-Brief ab. Für schnelle Sendungen bleibt nur das Einschreiben als Option.
Verlangsamte Briefzustellung
Die Postzustellung dauert künftig länger: Statt am nächsten Werktag müssen 95 Prozent der Briefe erst am dritten Werktag zugestellt werden.
Neue Nachnamen-Regelung ab Mai
Ehepaare dürfen ab dem 1. Mai gemeinsam einen Doppelnamen mit oder ohne Bindestrich führen. Kinder können ebenfalls Doppelnamen erhalten, falls die Eltern keinen Familiennamen festlegen.
Deutschlandticket: Bus- und Bahnfahren wird teurer
Das Deutschlandticket kostet ab dem Jahreswechsel 58 Euro statt 49 Euro. Eine Gesetzesänderung zur Finanzierung steht noch aus, eine Mehrheit dafür gilt aber als sicher.
Personalausweis: Digitales Passfoto ab April
Ab Ende April entfällt das Mitbringen eines gedruckten Fotos für den Personalausweis oder Reisepass. Stattdessen wird das Foto elektronisch an das Bürgeramt übermittelt.
CO₂-Preis erhöht Kraftstoffkosten
Durch die Anhebung des CO₂-Preises von 45 auf 55 Euro pro Tonne steigen auch die Kraftstoffpreise. Ein Liter Benzin könnte etwa 2,4 Cent teurer werden.
Neue Regeln für Biomüll
Ab Mai darf der Störstoffanteil im Biomüll nicht mehr als drei Prozent betragen. Bei Verstößen bleibt die Tonne ungeleert, zudem drohen Bußgelder.
Steuerfreie 500 Liter Bier für Hobbybrauer
Hobbybrauer können ab Januar bis zu 500 Liter Bier pro Jahr steuerfrei brauen. Diese Änderung ist Teil des Jahressteuergesetzes.
Steigende Beiträge in der Krankenversicherung
Die Krankenkassen erhöhen voraussichtlich die Zusatzbeiträge. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt auf 2,5 Prozent, die genaue Höhe legt jede Kasse selbst fest.
Grundsteuerreform für Immobilienbesitzer
Ab Januar greift die Grundsteuerreform. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Berechnungsmodelle, was regional zu variierenden Belastungen führt.
Mehr Unterhalt für Studierende
Studierende erhalten 2025 mehr Unterhalt: Der Bedarfssatz steigt auf 990 Euro monatlich. Für minderjährige Kinder erhöht sich der Unterhalt nur geringfügig.
Höheres Wohngeld für Geringverdiener
Zum Jahreswechsel steigt das Wohngeld um 30 Euro oder durchschnittlich 15 Prozent. Das soll einkommensschwachen Haushalten entlasten.
Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener
In der Rentenversicherung werden bis zu einem Einkommen von 8.050 Euro monatlich Beiträge fällig. Für Kranken- und Pflegeversicherungen steigt die Grenze auf 5.512,50 Euro.
Mehr Lohn in der Altenpflege
Beschäftigte in der Altenpflege erhalten ab Juli mehr Geld. Der Mindestlohn für Pflegefachkräfte steigt auf 20,50 Euro pro Stunde, für Hilfskräfte auf bis zu 17,35 Euro.
Bundestagswahl: Weniger Abgeordnete
Die Bundestagswahl am 23. Februar reduziert das Parlament auf 630 Sitze. Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen, die Sitzverteilung richtet sich nach den Zweitstimmen.
Weniger Leistungen für Asylbewerber
Zum Jahreswechsel sinken die Bedarfssätze für Asylbewerber je nach Alter und Familiensituation um bis zu 19 Euro.
Pflegebeitrag steigt leicht
Ein Kabinettsbeschluss sieht eine Erhöhung des Pflegebeitrags um 0,2 Prozentpunkte ab Januar vor. Die Zustimmung des Bundesrats steht noch aus.
Barrierefreiheit im Online-Handel
Ab 28. Juni müssen Online-Portale barrierefrei gestaltet sein. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz gilt auch für Bankdienstleistungen und Verkehrsunternehmen.
Pflichtberatung für Biozid-Produkte
Käufer von Biozid-Produkten müssen künftig vor dem Kauf beraten werden. Das gilt sowohl im stationären Handel als auch online.
Zeitumstellung bleibt
Auch 2025 werden die Uhren zweimal umgestellt: am letzten Sonntag im März auf Sommerzeit und am letzten Sonntag im Oktober auf Winterzeit.