Finanzen

Rheinmetall-Aktie klettert: Trumps Forderung treibt Rüstungsaktien an

Die Rheinmetall-Aktie ist im frühen Mittwochshandel kräftig gestiegen - und auch andere Rüstungsaktien legten zu. Der Grund für die Kursgewinne ist die Forderung des künftigen US-Präsidenten Donald Trumps nach viel höheren Rüstungsausgaben.
08.01.2025 17:04
Aktualisiert: 08.01.2025 17:04
Lesezeit: 2 min

Rheinmetall-Aktie klettert dank Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben

Im DAX setzten sich am Mittwochmorgen Rheinmetall-Aktien mit einem Plus von zeitweise von über 4 Prozent auf 649 Euro an die Spitze. Hier fehlte nicht mehr viel zu einem Rekordhoch jenseits der jüngsten Marke von 663,80 Euro von Anfang Dezember. Der designierte US-Präsident fordert von den Nato-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen. Statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollten die Partnerländer künftig fünf Prozent investieren, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida und schob nach: "Sie können es sich alle leisten."

Im MDAX verteuerten sich Hensoldt um 4 Prozent und im SDAX gewann die Renk-Aktie ebenfalls 4 Prozent. Die Papiere des Herstellers von Getrieben und Motoren für Panzer und Fregatten testeten erneut die 90-Tage-Linie als Indikator für den mittelfristigen Trend, an der sie im Dezember gescheitert waren.

Trump und Militärexperten fordern höhere Verteidigungsausgaben

In einer denkwürdigen Pressekonferenz hatte der designierte US-Präsident Donald Trump von den Nato-Mitgliedstaaten gefordert, ihre Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Die Deutsche Politik reagierte auf Trumps hohe Forderung gemischt. Während Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz die Prozente bei Militärausgaben im Grunde irrelevant sind, erneuerte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck seine Forderung, die Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen.

Die Debatte treibt die Rüstungsaktien nach oben, denn unter dem Strich ist eines klar: Der Ruf nach höheren Ausgaben für die Landesverteidigung und die bessere Ausstattung der Bundeswehr wird lauter. Bereits am Dienstag hatte die Rheinmetall-Aktie deshalb zugelegt. Aussagen hochrangiger Nato-Funktionäre sorgten beim Papier des deutschen Rüstungskonzerns für Rückenwind. Der Vorsitzende des höchsten militärischen Gremiums der Nato forderte einen Sinneswandel der Finanzindustrie für mehr Investitionen in Rüstungsunternehmen. Westliche Banken, Rating-Agenturen und Pensionsfonds seien "dumm", wenn sie Investitionen in die Verteidigung scheuten, sagte Militärausschusschef Rob Bauer der Financial Times. Verteidigung sei kein Kostenfaktor, sondern eine Investition.

Die Rheinmetall-Aktie hatte 2024 ihren Aktienwert verdoppelt. In der ersten Woche des neuen Jahres stieg das Papier bereits annähernd 5 Prozent, das Rekordhoch bei 661,60 Euro vom 5. Dezember 2024 ist wieder fest im Blick.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz bei GOVECS – das Ende der elektrischen Schwalbe
26.11.2025

Das Münchner Unternehmen Govecs stellt unter dem Namen der in der DDR populären Moped-Marke seit einigen Jahren Elektroroller her. Nun...

DWN
Politik
Politik Regierung plant „Grüngas-Quote“: Mehr Umweltschutz auf Kosten der Industrie und Verbraucher
26.11.2025

Die schwarz-rote Regierung plant eine Quote, um die schleppende Wasserstoffwirtschaft in Deutschland auszubauen. Unternehmen sollen...

DWN
Politik
Politik Chatkontrolle: EU-Staaten setzen auf freiwillige Maßnahmen statt Pflichtkontrollen
26.11.2025

Die EU ringt seit Jahren darum, wie digitale Kommunikation geschützt und zugleich besser überwacht werden kann. Doch wie weit sollen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwarz Group plant Lidl-Rechenzentrum: Milliardenprojekt für Deutschlands KI-Infrastruktur
26.11.2025

Die Großinvestition der Schwarz Group verdeutlicht den wachsenden Wettbewerb um digitale Infrastruktur in Europa. Doch welche Bedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jobs wandern nach Südamerika: Faber-Castell will 130 Stellen in Deutschland streichen
26.11.2025

Hohe Kosten und eine schwache Nachfrage: Der fränkische Schreibwarenhersteller will Fertigung nach Südamerika verlagern und dafür...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Covestro-Überrnahme genehmigt: Abu Dhabi wird vom Ölreich zum Chemieriesen
26.11.2025

In Abu Dhabi gilt die Chemieindustrie als Zukunftsmodell. Zentraler Baustein der Vision: Die Übernahme des Leverkusener...

DWN
Politik
Politik Nach AfD-Einladung: Deutsche Bank kündigt "Familienunternehmer" den Mietvertrag
26.11.2025

Der Verband „Die Familienunternehmer“ lädt einen AfD-Politiker ein. Daraufhin beendet die Deutsche Bank einen Mietvertrag. Der Verband...

DWN
Politik
Politik Brandmauer-Debatte: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD - Rossmann verlässt Familienunternehmer
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...