Zur Trump-Amtseinführung war bereits festgelegt, wer in prominenten Regierungsämtern mitwirken soll. Zahlreiche dieser Kandidaten, insbesondere Minister, benötigen noch die Zustimmung des Senats. Bis dahin wird ein geschäftsführender Kabinettsausschuss tätig sein. Bei seiner Auswahl stehen Loyalität und TV-Präsenz im Vordergrund. Ein Überblick!
Ein TV-Moderator als Verteidigungsminister
Fox-News-Moderator Pete Hegseth hat kaum politische Erfahrung, sieht sich jedoch als künftiger Leiter des Pentagons. Ein hochrangiger Republikaner bezeichnete ihn als unkonventionelle Wahl, ganz im Stil seines neuen Chefs. "Alle sind einfach schockiert", sagte ein Ministeriumsvertreter dem Sender CNN.
Trump hob Hegseths militärischen Hintergrund hervor, der unter anderem im Irak und Afghanistan diente. Der 44-Jährige versprach, eine "America First"-Politik umzusetzen. Allerdings sorgten seine Aussagen über Frauen in Kampfeinsätzen für Kritik, ebenso wie Berichte über Alkoholmissbrauch und mutmaßliche sexuelle Übergriffe - lesen Sie dazu auch unser Pete Hegseth-Portrait.
Plan B für das Justizministerium
Die ehemalige Generalstaatsanwältin von Florida, Pam Bondi, wird als Justizministerin gehandelt. Ursprünglich wollte Trump Matt Gaetz nominieren, doch Vorwürfe, die ihn mit Sex mit einer Minderjährigen und Drogenkonsum in Verbindung brachten, verhinderten dies. Bondi, eine langjährige Unterstützerin, war bereits im ersten Amtsenthebungsverfahren 2019 an Trumps Seite. Sie will "Amerika wieder sicher machen" und das Ministerium nicht länger als politische Waffe nutzen.
Ein Hedgefonds-Manager als Finanzminister
Der 62-jährige Scott Bessent, Hedgefonds-Gründer und ehemaliger Chief Investment Officer von George Soros' Fondsmanagement, soll Finanzminister werden. Er muss Wege finden, Trumps Versprechen wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen. Experten warnen, dass dies höhere Preise für Verbraucher und eine Belastung des Staatshaushalts nach sich ziehen könnte.
Ein Impfgegner als Gesundheitsminister
Robert F. Kennedy Jr., ehemaliger parteiloser Präsidentschaftsbewerber und Impfgegner, ist für den Posten des Gesundheitsministers vorgesehen. Trump verkündete, er werde "die Epidemie chronischer Krankheiten" beenden. Der 71-Jährige aus der Kennedy-Familie distanzierte sich zunehmend von den Demokraten. Kritiker werfen ihm Verschwörungstheorien und Kontakte zu Rechtsextremen vor.
Ein Karrierist als Außenminister
Marco Rubio, Senator aus Florida, wird als Außenminister nominiert. Trump beschreibt ihn als "starken Fürsprecher" und "furchtlosen Krieger". Rubio, einst Trumps Vorwahlgegner 2016, gilt mittlerweile als enger Verbündeter. Er fordert ein Ende des Ukraine-Krieges mit Zugeständnissen von beiden Seiten. Seine Ernennung erhielt breite Unterstützung.
Umstrittene Gouverneurin als Heimatschutzministerin
Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota und Trump-Anhängerin, soll das Heimatschutzministerium übernehmen. Hier wird sie das von Trump geplante "größte Abschiebeprogramm" umsetzen. Ihre Beschreibung der mexikanischen Grenze als "Kriegsgebiet" sorgte für Aufsehen. Negativschlagzeilen erhielt sie auch durch ihre Memoiren, in denen sie schilderte, wie sie ihren Hund erschoss.
Wrestling-Unternehmerin als Bildungsministerin
Linda McMahon, Mitgründerin von WWE und langjährige Trump-Vertraute, wird Bildungsministerin. Sie führte bereits eine Bundesbehörde für Unternehmen. Erfahrung im Bildungsbereich hat sie kaum, und Trump hatte zeitweise sogar erwogen, das Bildungsministerium abzuschaffen.
Wall-Street-Manager als Handelsminister
Howard Lutnick, CEO von Cantor Fitzgerald, wird Handelsminister. Er soll Handelszölle umsetzen, um Unternehmen zur Produktion in den USA zu bewegen. Lutnick erlebte 9/11 hautnah, als zwei Drittel seiner Belegschaft bei den Anschlägen ums Leben kamen.
China-Kritiker als Sicherheitsberater
Mike Waltz wird Nationaler Sicherheitsberater. Der Kongressabgeordnete nennt China den "größten Rivalen" der USA. Er fordert eine rasche Beendigung der Ukraine- und Nahostkriege, um sich auf China zu konzentrieren.
Vertraute als Agrarministerin
Brooke Rollins, frühere Trump-Beraterin und Leiterin eines konservativen Thinktanks, soll das Landwirtschaftsministerium führen. Ihre Behörde ist auch für Ernährungsprogramme wie SNAP zuständig.
Loyalistin als UN-Botschafterin
Elise Stefanik, Kongressabgeordnete aus New York, wird UN-Botschafterin. Einst moderat, unterstützt sie nun Trumps Wahlbetrugsbehauptungen. Sie gehört zur Fraktionsführung der Republikaner.
Geheimwaffe als Stabschefin
Susie Wiles, Trumps Wahlkampfmanagerin, wird als Stabschefin im Weißen Haus tätig sein. Sie gilt als "geheimnisvollste politische Akteurin Amerikas".
Vertrauter als CIA-Chef
John Ratcliffe, ehemaliger Geheimdienstkoordinator, kehrt als CIA-Chef zurück. Trump nennt ihn einen "Kämpfer für die Wahrheit". Kritiker zweifeln an seiner Qualifikation.
Tech-Milliardär als Berater für Ausgabenkürzungen
Elon Musk soll ein Beratungsgremium zur Reduzierung der Staatsausgaben leiten. Die "Regierungseffizienzbehörde" soll bis Juli 2026 Ergebnisse liefern.
Migrations-Hardliner als Strippenzieher
Stephen Miller, Architekt von Trumps Einwanderungspolitik, wird stellvertretender Stabschef und Heimatschutzberater. Ihm werden Pläne für Massenabschiebungen zugeschrieben.
Seitenwechslerin als Geheimdienstkoordinatorin
Tulsi Gabbard, einst Demokratin, wird Geheimdienstkoordinatorin. Sie steht fest hinter Trump und wurde für ihre Syrien-Reise 2017 kritisiert.
Treuer Gouverneur als Innenminister
Doug Burgum, Nord-Dakotas Gouverneur, soll Innenminister werden. Er wird zugleich den neu geschaffenen Nationalen Energierat leiten und für mehr Öl- und Gasförderung eintreten.