Immobilien

Mehr KfW-Fördermilliarden - auch durch Heizungsgesetz

Bei der politisch umstrittenen Förderung klimafreundlicher Heizungen verzeichnet die staatliche KfW seit Jahresende 2024 einen merklichen Anstieg der Nachfrage. Bis Ende Dezember wurden Zusagen für 227.000 Zuschussanträge, vor allem für Wärmepumpen, mit einem Gesamtvolumen von rund 3,3 Milliarden Euro erteilt.
05.02.2025 12:07
Aktualisiert: 05.02.2025 12:07
Lesezeit: 2 min

Die Nachfrage im Bereich Heizungsförderung bleibt auch im neuen Jahr ungebrochen, wie der Vorstandsvorsitzende der Förderbank, Stefan Wintels, in Frankfurt berichtete: Zum 31. Januar 2025 sei die Zahl der Zuschussanträge weiter auf etwa 248.000 gestiegen - Gesamtvolumen: rund 3,6 Milliarden Euro. Das Heizungsgesetz werde gut angenommen, sagte Wintels.

Die noch amtierende Bundesregierung will mit dem Heizungsgesetz – offiziell Gebäudeenergiegesetz – den Einbau klimafreundlicher Heizungen fördern und den Austausch alter Gas- und Ölheizungen beschleunigen. Die von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) initiierte Fassung des Gesetzes gilt rückwirkend seit 1. Januar 2024. Die Union hat mehrfach angekündigt, das reformierte Heizungsgesetz wieder abschaffen zu wollen.

Mehr Fördergelder der KfW

Der Anstieg bei Heizungsförderungen im Schlussquartal trug auch dazu bei, dass die Fördersumme der von Bund und Ländern getragenen KfW schließlich den Wert des Vorjahres übertraf: Insgesamt reichte die KfW Bankengruppe im vergangenen Jahr 112,8 Milliarden Euro frische Fördergelder aus und damit etwas mehr als ein Jahr zuvor (111,3 Mrd Euro). Nach neun Monaten war die Fördersumme noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums gelegen.

Im neuen Jahr will die KfW mindestens 500 Millionen Euro aus eigenen Mitteln einsetzen, um die Konditionen von Förderprodukten für Kundinnen und Kunden zu verbessern. Dies sei der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren.

Das Institut versorgt im traditionellen Fördergeschäft Mittelständler, Hausbauer und Studierende mit zinsgünstigen Krediten. Hinzu kommen Export- und Projektfinanzierungen, die Förderung von Entwicklungs- und Schwellenländern sowie die Tochtergesellschaft KfW Capital für Investments in Start-ups.

Fokus auf Wirtschaftsstandort Deutschland

"Wir werden in den kommenden Jahren unsere Aktivitäten noch gezielter daraufhin überprüfen, ob sie Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands setzen", kündigte KfW-Chef Wintels an. "Wir benötigen eine Investitionsoffensive in unsere Infrastruktur und Bildung, einen Bürokratieabbau sowie deutlich verbesserte regulatorische und steuerliche Rahmenbedingungen."

Welche Vorgaben die KfW von einer neuen Bundesregierung erhält, ist unklar. "Verbindliche Aussagen zur Mittelausstattung im Jahr 2025 kann ich derzeit noch nicht treffen", sagte Wintels.

Wer eine Förderzusage der KfW für den Einbau einer neuen Heizung erhalten hat, muss sich jedoch keine Sorgen machen, wie die Förderbank betont: Das Geld wird ausgezahlt – unabhängig davon, wie in Berlin die Weichen beim Heizungsgesetz gestellt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...