Schlüsselfiguren in der Trump-Regierung
Seit einem Monat im Amt, sorgt US-Präsident Donald Trump für Wirbel in der US- und Weltpolitik. Doch stammt wirklich alles, was aus dem Oval Office dringt, direkt von ihm? Wer sind die Schlüsselfiguren, die ihm den Rücken freihalten? Und vor allem: Sind sie ihm gegenüber loyal?
Während seiner ersten Amtszeit, in die Trump 2017 unvorbereitet startete, hatte der Polit-Neuling von Beginn an mit Turbulenzen in seinem Team und einem ständigen Personalwechsel zu kämpfen. Fachkräfte zogen sich zurück, nachdem sie Trumps Regierungsstil erlebt hatten. Andere wurden entlassen, weil sie sich als illoyal oder unfähig erwiesen - oder beides. Täglich drangen interne Informationen an die Presse. Dieses Mal hat Trump dazugelernt: Nach einem Monat im Amt ist die Trump-Regierung stabiler, und kaum Störungen dringen aus dem Weißen Haus nach außen. Die rechtspopulistische Agenda läuft wie geschmiert.
"Wir haben vorher gute Arbeit geleistet, aber diesmal machen wir es noch besser", sagte Trump bereits im Wahlkampf. "Jetzt kenne ich die Leute. Ich kenne die guten und die schlechten, die starken und die schwachen, die klugen und die weniger klugen. Ich kenne sie alle." Hier eine Auswahl jener, die nach Trumps Einschätzung gut, stark oder klug sind und zentrale Positionen in der Trump-Regierung besetzen:
Stephen Miller: Hardliner schrieb an "Project 2025" mit
Noch keine 40 Jahre alt, ist Stephen Miller als knallharter Hardliner einer der wenigen Berater, die bereits Trumps erste Amtszeit überstanden haben. Während der Präsidentschaft von Joe Biden bereitete er Trumps politische Rückkehr vor und arbeitete an dem umstrittenen Project 2025 der Heritage Foundation mit - einer Art Blaupause für die neue Trump-Regierung.
Miller hat offiziell den Titel eines stellvertretenden Stabschefs, besitzt jedoch weit mehr Einfluss, als dieser Titel vermuten lässt. Er gilt als einer von Trumps engsten Vertrauten, schrieb viele seiner Reden und prägt maßgeblich die politische Linie der Trump-Regierung.
Steve Witkoff: US-Verhandler für eine Friedenslösung in der Ukraine
Wie Trump einst als Immobilienunternehmer in New York tätig, stieß der Jurist und Unternehmer Steve Witkoff als politischer Quereinsteiger zum Team. Offiziell ist er als Unterhändler für den Nahen Osten tätig und spielte eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung eines Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas.
Mittlerweile gehört er zum Kernteam der US-Verhandler für eine Friedenslösung in der Ukraine. Trump bevorzugt erfolgreiche Unternehmer gegenüber klassischen Diplomaten - Witkoff passt perfekt in dieses Muster.
Pam Bondi verschafft der Trump-Regierung juristischen Rückenwind
Als Generalstaatsanwältin und Justizministerin hat die 59-jährige Pam Bondi eine zentrale Rolle in der Trump-Regierung: Sie soll Trump juristischen Rückenwind verschaffen. Die frühere Generalstaatsanwältin von Florida und Nahost-Lobbyistin verteidigte Trump bereits während seines ersten Amtsenthebungsverfahrens erfolgreich.
Bondi gilt als äußerst loyal. Trump hat aus seiner ersten Amtszeit gelernt: Sein damaliger Justizminister Jeff Sessions musste sich 2017 für befangen erklären und konnte Trump nicht vor den Russland-Ermittlungen schützen, die ihn lange Zeit belasteten.
Elon Musk: Trump gewährt ihm freie Hand
Obwohl Elon Musk nicht direkt ins politische Profil der Trump-Regierung passt - Tesla steht im Widerspruch zu Trumps Vorliebe für Öl und Gas -, gewährt ihm Trump freie Hand. Regelmäßig unterstützt er Musk, selbst wenn dessen radikale Pläne zur Verschlankung des Staatsapparats auf Widerstand stoßen. In den USA wird bereits gewettet, wie lange das ungleiche Bündnis zwischen diesen beiden Alphatieren halten wird.
Peter Navarro: Wirtschaftsprofessor und Experte in der Trump-Regierung für Handelsfragen
Der emeritierte Wirtschaftsprofessor Peter Navarro ist Trumps wichtigster Mann in Sachen Zölle. Seine wirtschaftlichen Ansichten gelten als unorthodox, und er widersetzt sich der gängigen Lehrmeinung über internationalen Handel. Navarro setzt sich für die Rückführung von Produktionsstandorten in die USA ein und betrachtet Zölle als geeignetes Mittel dazu.
Selbst innerhalb des erzkonservativen "Project 2025" der Heritage Foundation wird Navarros Position kontrovers diskutiert. Dennoch genießt der 75-Jährige seit der ersten Amtszeit das uneingeschränkte Vertrauen von Trump in Handelsfragen. Navarro verbrachte im Vorjahr vier Monate im Gefängnis, nachdem er sich geweigert hatte, Dokumente herauszugeben und vor einem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol auszusagen. Damit war er der erste enge Trump-Vertraute, der in diesem Zusammenhang eine Haftstrafe verbüßte.