Finanzen

Trumps Finanzbombe: Riskanter Masterplan oder globales Chaos?

Stephen Miran, ehemaliger Berater von Donald Trump, hat einen radikalen Finanzplan vorgelegt, der das Potenzial hat, das globale Wirtschaftssystem grundlegend zu verändern. Ein gewagter Versuch mit unvorhersehbaren Risiken.
28.03.2025 15:32
Lesezeit: 2 min
Trumps Finanzbombe: Riskanter Masterplan oder globales Chaos?
Stephen Miran präsentiert einen radikalen Finanzplan für die USA (Foto: dpa). Foto: Wang Ying

Der Plan von Stephen Miran sieht eine umfassende Umstrukturierung des US-Finanzsystems vor, bei der insbesondere der US-Dollar eine zentrale Rolle spielt. Doch Experten sind sich uneins: Kann dieser Plan das Wirtschaftssystem destabilisieren oder stellt er nur einen weiteren Versuch dar, die USA wirtschaftlich zu stärken?

Der Masterplan für die USA

Miran, der als einer der führenden Wirtschaftsstrategen der Trump-Administration gilt, hat auf 41 Seiten seine Vision einer finanziellen Neuausrichtung der USA dargelegt. Der Kern des Plans ist die sogenannte Umstrukturierung der US-Staatsverschuldung. Dabei sollen die Laufzeiten der Staatsanleihen auf bis zu 100 Jahre ausgedehnt und die Zinsen nahezu auf Null gesenkt werden. Diese „Jahrhundertanleihen“ sollen vor allem von internationalen Investoren gekauft werden – eine Maßnahme, die den US-Dollar stabilisieren könnte.

Darüber hinaus schlägt Miran vor, den Dollar strategisch zu schwächen, um die Wettbewerbsfähigkeit der USA zu fördern. Ein weiterer Punkt seiner Analyse ist die Idee einer Steuer auf US-Staatsanleihen, die dazu führen soll, dass die Nachfrage nach US-Dollar sinkt und der Wechselkurs der Währung abwertet. Doch diese Vorschläge stoßen auf Widerstand.

Kritik an Mirans Plan: Risiken für die Weltwirtschaft

Wirtschaftsexperten wie Jens Søndergaard, Chefökonom der Capital Group, sehen Mirans Vorschläge kritisch. Søndergaard betont, dass der Plan die globalen Märkte destabilisieren könnte. Eine drastische Abwertung des Dollars würde nicht nur die amerikanische Wirtschaft belasten, sondern auch internationale Investoren, darunter große dänische Unternehmen und Pensionsfonds, stark treffen, die in US-Staatsanleihen investiert haben. „Ein solcher Schritt könnte die Stabilität der Finanzmärkte ernsthaft gefährden“, warnt Søndergaard.

Ein weiteres umstrittenes Konzept in Mirans Plan ist das sogenannte „Mar-a-Lago-Abkommen“, benannt nach Trumps Residenz in Florida. Dies würde möglicherweise eine internationale Vereinbarung zur Schwächung des Dollars vorsehen, ähnlich dem Plaza-Abkommen von 1985, bei dem mehrere Länder gemeinsam den Dollar abwerteten. Doch auch diese Idee ist nicht ohne Risiko, da eine koordinierte Abwertung weitreichende Auswirkungen auf den globalen Handel und die internationalen Finanzströme haben könnte.

Ein Plan mit weitreichenden Konsequenzen

Die langfristigen Auswirkungen eines solchen Plans wären enorm. Eine Schwächung des US-Dollars könnte zu einer Neuausrichtung der globalen Finanzmärkte führen. Doch es bleibt fraglich, ob Trump tatsächlich den Mut hat, solch drastische Maßnahmen umzusetzen. Trotz aller Kritik bleibt das Thema hochaktuell – vor allem in internationalen Finanzkreisen, die zunehmend über die Möglichkeit eines „Mar-a-Lago-Abkommens“ diskutieren.

Fazit: Ein riskantes Spiel

Stephen Mirans Plan stellt einen gewagten Versuch dar, das finanzielle Gleichgewicht der Weltwirtschaft zu beeinflussen. Während einige Experten in seinen Ideen eine langfristige Lösung für die US-Wirtschaft sehen, warnen andere vor den unvorhersehbaren Risiken eines solchen Schrittes. Die internationalen Märkte werden weiterhin gespannt verfolgen, ob und wie Trump die Ideen aus seinem Plan in die Realität umsetzen kann – und ob der Ex-Präsident tatsächlich eine Finanzbombe zünden wird, die das globale System erschüttert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Optimismus für europäische Banken und der Auftakt zu 2026
09.12.2025

Die Wall Street steht vor Rekorden. Analysten sehen starke Impulse für 2026, doch warnen vor Risiken. Banken glänzen, Bitcoin sorgt für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Voith: Maschinenbauer streicht 2.500 Stellen
09.12.2025

Der Maschinenbauer Voith plant in Deutschland den Abbau von bis zu 2.500 Stellen. Grund sind strukturelle Probleme wie hohe Energie- und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Feiertage killen fürs BIP: Ist das wirklich eine gute Idee?
09.12.2025

Mehr Arbeitstage, mehr Wachstum – so lautet das einfache Versprechen für 2026. Doch die Debatte über einen möglichen Wegfall eines...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exporte: USA- und China-Geschäft bricht im Oktober ein
09.12.2025

Die deutschen Exporte geraten in ihren wichtigsten Absatzmärkten ins Rutschen, und die Zahlen aus den USA und China zeichnen ein klares...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Engpässe treiben Aufwärtsrallye – warum Anleger jetzt wachsam sein müssen
09.12.2025

Der Silberpreis jagt von Rekord zu Rekord und übertrifft selbst den Hype um Gold, folgerichtig gibt es am Dienstag ein neues...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic BMW: Er folgt auf Oliver Zipse
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...