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Energieversorgung durch „Green Deal“? Europa braucht Sicherheit durch eine gemeinsame Energieunion

Europas Wettbewerbsfähigkeit steht auf dem Spiel - nicht durch Politik, sondern durch Energie. Warum die EU jetzt eine echte Energieunion braucht und Wasserstoff dabei eine Schlüsselrolle spielt.
13.04.2025 06:11
Lesezeit: 2 min
Energieversorgung durch „Green Deal“? Europa braucht Sicherheit durch eine gemeinsame Energieunion
Experten sind sich sicher: Die EU braucht eine echte Energieunion (Foto: Pixabay).

Die Herausforderung der Energieversorgung in Europa

In einer Welt, die von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt ist, steht die Europäische Union vor einer entscheidenden Herausforderung: der Sicherstellung ihrer Energieversorgung. Angesichts der zunehmenden Unabhängigkeit der USA und der unsicheren globalen Energiemärkte wird Europas Sicherheit nicht nur von militärischen oder politischen Strategien abhängen, sondern vor allem von der Fähigkeit, eine stabile, kostengünstige und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.

In diesem Zusammenhang sind zwei kürzlich veröffentlichte Berichte über die Wettbewerbsfähigkeit der EU von besonderer Bedeutung. Die Analysen, die von den ehemaligen italienischen Premierministern Mario Draghi und Enrico Letta verfasst wurden, verdeutlichen eindrucksvoll, wie entscheidend die Energiepreise und die Versorgungssicherheit für die wirtschaftliche Resilienz Europas sind. Hohe Energiepreise und unsichere Lieferketten gefährden nicht nur das Wachstum, sondern auch die strategische Autonomie des Kontinents. Besonders die Industrie, das Rückgrat der europäischen Wirtschaft, leidet unter den steigenden Kosten, die den Industriestandort Europa zunehmend unattraktiv machen.

Die Rolle der Brennstoffindustrie und der Wasserstofftechnologie

Der „Green Deal“ der Europäischen Kommission, der eine nachhaltige Dekarbonisierung der Industrie anstrebt, steht in direktem Zusammenhang mit der Wettbewerbsfähigkeit und dem globalen Einfluss Europas. Doch die derzeitige Strategie, die stark auf erneuerbare Energien setzt, vernachlässigt die realen Bedürfnisse der Industrie, die ohne eine robuste und kostengünstige Energieversorgung kaum wettbewerbsfähig bleiben kann.

Besonders die energieintensiven Sektoren wie Stahl, Chemie und die Brennstoffproduktion spielen eine zentrale Rolle. Letztere, die die Grundlage für Transport und Industrieversorgung bilden, sind nach wie vor unerlässlich für die wirtschaftliche Stabilität und müssen in den Dekarbonisierungsprozess einbezogen werden.

Die Notwendigkeit einer gemeinsamen Energiepolitik in Europa

Allerdings ist die Idee einer „Energieunion“ – die alle Mitgliedsstaaten in einem gemeinsamen Energiemarkt vereint – derzeit weit entfernt von der Realität. Obwohl die EU einen Binnenmarkt für Energie anstrebt, ist die Energiebeschaffung nach wie vor in der Hand der einzelnen Mitgliedsstaaten. Dies führt zu einer Fragmentierung, die in der aktuellen geopolitischen Lage nicht mehr tragbar ist. Es wird immer deutlicher, dass die EU nur dann echte Energiesicherheit erreichen kann, wenn sie ihre Energiemärkte vollständig integriert und eine gemeinsame Strategie für die Versorgungssicherheit entwickelt.

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