Politik

EU bietet Trump milliardenschweren Deal – Brüssel will US-Produkte kaufen, um Zollkrieg zu stoppen

Inmitten eskalierender Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union hat Brüssel nun eine weitreichende Offerte gemacht: Die EU sei bereit, zusätzliche US-Waren im Umfang von 50 Milliarden Euro zu importieren – unter der Bedingung, dass Washington seine Zollpolitik überdenkt und zu einem regelbasierten Handelssystem zurückkehrt. Lesen Sie die Hintergründe dazu.
02.05.2025 15:57
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
EU bietet Trump milliardenschweren Deal – Brüssel will US-Produkte kaufen, um Zollkrieg zu stoppen
EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič knüpft die Offerte an eindeutige Bedingungen. (Foto: dpa | Paul Zinken) Foto: Paul Zinken

Brüssel signalisiert Verhandlungsbereitschaft – aber keine Kapitulation

Šefčovič betonte, dass Brüssel die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle in Höhe von mindestens zehn Prozent auf europäische Waren nicht akzeptieren werde. Sollte keine Einigung erzielt werden, drohen neue Gegenzölle aus Europa – und eine weitere Eskalation des transatlantischen Handelskriegs.

Trumps Protektionismus bedroht Europas Industrie

Hintergrund ist Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik, die unter dem Vorwand eines „unfairen Handelsdefizits“ aggressive Maßnahmen gegen zahlreiche Länder vorsieht. Im vergangenen Jahr belief sich das bilaterale Handelsdefizit der USA mit der EU offiziell auf 235 Milliarden Dollar. Laut EU-Angaben könnte dieses Defizit durch einen gesteigerten Import amerikanischen Flüssiggases und landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Sojabohnen kompensiert werden.

Zölle als Druckmittel – Autoindustrie im Fadenkreuz

Die EU versucht nun, mit wirtschaftlicher Diplomatie eine Spirale der Repressionen zu vermeiden. Doch der Handlungsspielraum ist begrenzt. Sollte Trump an seinen Zöllen festhalten, könnten die USA ab Sommer Zölle von bis zu 20 Prozent auf sämtliche EU-Waren erheben. Hinzu kämen gezielte Strafzölle von bis zu 25 Prozent auf Schlüsselindustrien wie den Automobilsektor, Stahl und Aluminium – ein Schlag gegen die deutsche Exportwirtschaft.

EU bietet strategische Zusammenarbeit gegen China

Brüssel sieht dennoch Chancen auf eine geopolitische Allianz: Die EU signalisiert den USA Kooperationsbereitschaft im Kampf gegen Chinas wachsenden wirtschaftlichen Einfluss. „Ein koordinierter Kurs gegenüber Peking könnte auch im Interesse Washingtons liegen“, so Šefčovič.

Fazit: Wirtschaftlicher Realismus trifft auf politische Ideologie

Ob der US-Präsident auf dieses Angebot eingeht, bleibt ungewiss. Trumps bisherige Politik zeigt: Wirtschaftliche Vernunft steht nicht immer an erster Stelle – es geht um Macht, Einfluss und Kontrolle über globale Handelsströme.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-Störung: Das KI-Chatmodell von OpenAI ist down
03.09.2025

Eine ChatGPT-Störung macht die Nutzung des KI-Sprachmodells von OpenAI aktuell nicht möglich. ChatGPT reagiert weder auf Eingaben noch...

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Strompaket im Kabinett - Spüren Verbraucher bald Entlastungen?
03.09.2025

Das Bundeskabinett will wichtige Vorhaben in der Energiepolitik beschließen. Eine Senkung der Stromsteuer für alle soll es aber vorerst...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in der Eurozone steigt im August auf 2,1 Prozent
03.09.2025

Die Inflation in der Eurozone steigt im August auf 2,1 Prozent. Für Deutschland könnte das höhere Zinsen bedeuten – mit Folgen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dynamische Preise: Kommt der stündlich wechselnde Steakpreis im Supermarkt?
03.09.2025

Dynamische Preise erobern den Einzelhandel. Digitale Preisschilder könnten Einkäufe im Supermarkt so unberechenbar machen wie Flugtickets...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Merz will zehn Prozent der Ausgaben reduzieren
02.09.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz fordert Einsparungen beim Bürgergeld – konkret zehn Prozent. Diese Milliardenkürzung sorgt für heftige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tupperware-Neustart in fünf europäischen Märkten
02.09.2025

Tupperware-Neustart mit dem französischen Investor Cédric Meston: Der Frischhaltedosenspezialist wagt den mutigen Schritt, das Geschäft...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erklimmt neues Rekordhoch: Anleger setzen auf Zinssenkungen – was kommt jetzt?
02.09.2025

Der Goldpreis hat ein neues Rekordhoch erreicht und dabei erstmals die Marke von 3.500 Dollar überschritten. Anleger hoffen auf...