USA versus Europa: Keine Annäherung in Sicht
Bernard Arnault, Hauptaktionär des Luxuskonzerns LVMH und reichster Mann Europas, hat die Europäische Union dazu aufgerufen, in der festgefahrenen Handelspolitik gegenüber den Vereinigten Staaten einen konstruktiven Kurs einzuschlagen.
„Derzeit scheint es nicht gut zu laufen“, erklärte Arnault bei einer Anhörung im französischen Parlament.
Die USA und die EU haben bislang keine Annäherung im schwelenden Handelskonflikt erzielt. Zwar wurde am Mittwoch bekannt, dass die EU kurz davorsteht, einen Vorschlag zur Wiederaufnahme der Gespräche zu unterbreiten – konkrete Fortschritte blieben jedoch bislang aus.
Arnault, Vorstandschef und Mehrheitsaktionär von LVMH, kritisierte die stockenden Verhandlungen und forderte Brüssel auf, eine sachorientierte Gesprächsstrategie zu verfolgen. Die gegenwärtige Konfrontation zwischen den beiden Wirtschaftsmächten bezeichnete er als kontraproduktiv.
„Die Verhandlungen müssen konstruktiv geführt werden, um gegenseitige Zugeständnisse zu ermöglichen“, so Arnault laut Bloomberg im Rahmen einer parlamentarischen Anhörung zur staatlichen Subventionspolitik in Frankreich.
Ist Donald Trump gesprächsbereit?
Arnaults Unternehmen ist unmittelbar von den Handelsstreitigkeiten betroffen: Französische Cognac-Produzenten sehen sich mit drastischen Zollerhöhungen konfrontiert – darunter auch der zu LVMH gehörende Hersteller Hennessy. Arnault warnte, dass höhere Zölle katastrophale Folgen für die Industrie haben könnten. Die EU, so seine Einschätzung, unterschätze die Brisanz der Lage.
Arnault, der nach eigenen Angaben Donald Trump bereits seit den 1980er Jahren kennt, zeigte sich überzeugt, dass der frühere US-Präsident grundsätzlich zu Gesprächen bereit sei. Gleichzeitig betonte er, dass Drohgebärden gegenüber Washington nicht zielführend seien.
Laut Forbes beläuft sich Arnaults Vermögen derzeit auf umgerechnet rund 1.400 Milliarden schwedische Kronen – womit er als reichster Mann Europas gilt.