Wirtschaft

Milliardär Arnault warnt: EU treibt Industrie in den Abgrund

Bernard Arnault, der reichste Mann Europas, schlägt Alarm: Die EU spiele mit dem Feuer, während Zölle explodieren und ganze Branchen wanken. Der reichste Mann Europas fordert ein Ende der Konfrontation mit den USA – bevor es zu spät ist.
22.05.2025 20:21
Lesezeit: 1 min
Milliardär Arnault warnt: EU treibt Industrie in den Abgrund
Arnault kennt Trump bereits seit mehreren Jahrzehnten. (Foto: dpa | Evan Vucci) Foto: Evan Vucci

USA versus Europa: Keine Annäherung in Sicht

Bernard Arnault, Hauptaktionär des Luxuskonzerns LVMH und reichster Mann Europas, hat die Europäische Union dazu aufgerufen, in der festgefahrenen Handelspolitik gegenüber den Vereinigten Staaten einen konstruktiven Kurs einzuschlagen.

„Derzeit scheint es nicht gut zu laufen“, erklärte Arnault bei einer Anhörung im französischen Parlament.

Die USA und die EU haben bislang keine Annäherung im schwelenden Handelskonflikt erzielt. Zwar wurde am Mittwoch bekannt, dass die EU kurz davorsteht, einen Vorschlag zur Wiederaufnahme der Gespräche zu unterbreiten – konkrete Fortschritte blieben jedoch bislang aus.

Arnault, Vorstandschef und Mehrheitsaktionär von LVMH, kritisierte die stockenden Verhandlungen und forderte Brüssel auf, eine sachorientierte Gesprächsstrategie zu verfolgen. Die gegenwärtige Konfrontation zwischen den beiden Wirtschaftsmächten bezeichnete er als kontraproduktiv.

„Die Verhandlungen müssen konstruktiv geführt werden, um gegenseitige Zugeständnisse zu ermöglichen“, so Arnault laut Bloomberg im Rahmen einer parlamentarischen Anhörung zur staatlichen Subventionspolitik in Frankreich.

Ist Donald Trump gesprächsbereit?

Arnaults Unternehmen ist unmittelbar von den Handelsstreitigkeiten betroffen: Französische Cognac-Produzenten sehen sich mit drastischen Zollerhöhungen konfrontiert – darunter auch der zu LVMH gehörende Hersteller Hennessy. Arnault warnte, dass höhere Zölle katastrophale Folgen für die Industrie haben könnten. Die EU, so seine Einschätzung, unterschätze die Brisanz der Lage.

Arnault, der nach eigenen Angaben Donald Trump bereits seit den 1980er Jahren kennt, zeigte sich überzeugt, dass der frühere US-Präsident grundsätzlich zu Gesprächen bereit sei. Gleichzeitig betonte er, dass Drohgebärden gegenüber Washington nicht zielführend seien.

Laut Forbes beläuft sich Arnaults Vermögen derzeit auf umgerechnet rund 1.400 Milliarden schwedische Kronen – womit er als reichster Mann Europas gilt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland gestoppt: Slowakei stimmt dagegen
16.07.2025

In der Europäischen Union ist das 18. Sanktionspaket gegen Russland am Widerstand der Slowakei gescheitert. Das mitteleuropäische Land...

DWN
Politik
Politik Corona-Maßnahmen und die dauerhaften Folgen: „Man hat eine ganze Generation Kinder einfach geopfert“ - Warum?
16.07.2025

Die Lockdowns haben Kinder und Jugendliche besonders hart getroffen: Mehr als jedes fünfte Kind und jeder fünfte Jugendliche zeigt seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbesteuereinbruch: Krise bei Mercedes und Porsche führt zu gewaltigen Steuerloch
16.07.2025

Massive Investitionen in E-Mobilität, Absatzflauten in China, geopolitische Risiken: Die Autoindustrie bricht ein – und mit ihr die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU will mit neuer Abgabe große Unternehmen anzapfen: Auch 20.000 deutsche Firmen betroffen
16.07.2025

Brüssel greift nach den Kassen der Großkonzerne und damit indirekt in die Geldbörsen der Bürger. Eine neue EU-Umsatzabgabe ab 50...

DWN
Politik
Politik Rückkehr Wehrpflicht: Immer mehr Anträge auf Kriegsdienstverweigerung
16.07.2025

Die Sorge vor einer möglichen Rückkehr der Wehrpflicht sorgt in Deutschland für Aufruhr: Immer mehr Menschen wollen den Dienst an der...

DWN
Politik
Politik Anhebung Mindestlohn: Höherer Mindestlohn beschert dem Start Milliardeneinnahmen
16.07.2025

Viele Aufstocker verlieren bei einem höheren Mindestlohn einen Teil oder auch das gesamte Bürgergeld. Das spart dem Staat einige hundert...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Inflation zieht stärker an – Zölle als möglicher Preistreiber
16.07.2025

Steigende Inflation, anhaltend hohe Zinsen – und ein Präsident, der die Lage verschärfen könnte: Die USA geraten unter...