Börse aktuell: DAX fällt nach Eskalation im Nahen Osten deutlich
Mit der Eskalation im Nahen Osten startete der deutsche Aktienmarkt am Freitag schwächer. Der DAX gab im frühen Handel um 1,31 Prozent auf 23.461 Punkte nach. Damit reagieren Anleger auf die geopolitische Unsicherheit nach dem israelischen Angriff auf den Iran. Staatsanleihen und Gold wurden als sichere Häfen bevorzugt. Die Ölpreise stiegen deutlich an.
Nachdem der deutsche Leitindex in der Vorwoche noch ein Rekordhoch bei 24.479 Punkten erreicht hatte, rückt nun das Zwischentief von Mitte Mai bei 23.274 Punkten stärker in den Fokus. Darunter droht charttechnisch weiteres Ungemach. Die meisten Investoren zogen es vor, an der Seitenlinie zu bleiben oder Risiken am deutschen Aktienmarkt weiter zu reduzieren, erklärte Marktexperte Andreas Lipkow. In der aktuell sensiblen Lage wolle vor dem Wochenende kein Marktteilnehmer ein Risiko eingehen.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verlor am Freitag 1,62 Prozent auf 29.713 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,4 Prozent.
Rüstungsaktien legen zu
Israels Militär hatte in der Nacht iranische Atomanlagen attackiert. Bereits am Donnerstag gab es Hinweise auf eine bevorstehende Gefahr, als US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak abgezogen wurde. Insgesamt sei das Risiko eines Kriegs im Nahen Osten bislang das am meisten unterschätzte Risiko gewesen – bis heute, kommentierte Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management.
Rüstungsaktien legten vor dem Hintergrund der geopolitisch angespannten Situation im Nahen Osten zu. Sie setzten ihre Erholung vom Vortag fort, nachdem sie zuvor auf Konsolidierungskurs gewesen waren. Rheinmetall stiegen an der DAX-Spitze um fast 1,8 Prozent. Hensoldt und Renk führten den MDAX an.
Weiter unter Druck standen Papiere aus dem Reise- und Luftfahrtsektor – wegen der Einschränkungen im Reiseverkehr infolge des Kriegs im Nahen Osten und der gestiegenen Ölpreise. Lufthansa gaben 4,2 Prozent nach. Tui verzeichneten ein Minus von 4 Prozent, nachdem sie am Vortag bereits 9 Prozent verloren hatten. Fraport sackten um 4,7 Prozent ab. Gewinnmitnahmen nach einer starken Vorwoche belasteten Heidelberger Druck, die im Nebenwerteindex SDAX 3,8 Prozent verloren.