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Nato-Gipfel: Den Haag wird zur Festung - Sorge vor digitaler Sabotage

Die Niederlande erwarten die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten – auch US-Präsident Donald Trump. Wegen der hochkarätigen Gäste läuft die größte Sicherheitsoperation der Landesgeschichte.
24.06.2025 07:28
Lesezeit: 2 min
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Nato-Gipfel: Den Haag wird zur Festung - Sorge vor digitaler Sabotage
Marineschiffe auf See, F-35-Kampfflieger und Zehntausende Polizisten und Soldaten: Den Haag ist bereit für den Nato-Gipfel ab Dienstag. (Foto: dpa) Foto: Peter Dejong

Marineschiffe auf See, F-35-Kampfflieger und Zehntausende Polizisten und Soldaten: Den Haag ist bereit für den Nato-Gipfel ab Dienstag. Rund 40 Staats- und Regierungschefs werden in der niederländischen Küstenstadt erwartet, darunter US-Präsident Donald Trump. Nach Angaben der Regierung ist es die größte Sicherheitsoperation in der Geschichte des Landes.

Nato-Gipfel: Den Haag wird zur Festung

Das Bedrohungspotenzial des auf zwei Tage angesetzten Treffens wird angesichts der geopolitischen Spannungen besonders hoch eingeschätzt. Die Streitkräfte legten mit der Operation „Orange Shield“ eine Art Schutzpanzer um die Stadt, um möglichen Gefahren aus der Luft, der See und vom Boden vorzubeugen.

„Orange Shield“: Eine Stadt rüstet auf

Als Sitz internationaler Gerichte und Organisationen hat Den Haag Erfahrung mit hochrangig besetzten Konferenzen. Auch ein Gipfel zur atomaren Sicherheit mit US-Präsident Barack Obama fand hier 2014 statt. Doch derart drastische Maßnahmen wie jetzt gab es noch nie.

Bis 2024 radelte Mark Rutte – damals noch Ministerpräsident, inzwischen Nato-Chef – gemütlich ins Büro, während er dabei einen Apfel essen konnte. Nun gleicht die sonst so entspannte Stadt zum großen Teil einer Festung.

Hälfte aller Polizisten im Einsatz

Rund um Den Haag wurden zehn Luftabwehr- und Radarsysteme stationiert, auf der Nordsee patrouillieren Marineschiffe – darunter die Fregatte „Zr. Ms. Tromp“, ausgestattet mit einem Superradar zur Überwachung des Luftraums und der Nordsee.

Die Küste vor der Stadt ist für den Schiffsverkehr gesperrt, gleiches gilt auch für den Luftraum und zahlreiche Straßen. Rund 27.000 Polizisten sind im Einsatz, das ist etwa die Hälfte aller Polizeibeamten des Landes. Dazu kommen noch mehr als 10.000 Soldaten.

Für das Gebiet rund um das Konferenzzentrum World Forum gilt die höchste Sicherheitsstufe. Es wurde bereits vor Tagen hermetisch abgeriegelt, mit drei Meter hohen Stahlzäunen und ist auch für Bewohner nur mit Spezialausweisen zu betreten.

Sorge vor digitaler Sabotage

Als besonderes riskant gilt der Transport der Delegationen. Die Staats- und Regierungschefs sollen vom Amsterdamer Flughafen Schiphol mit Polizeibegleitung ins etwa 45 Kilometer entfernte Den Haag zu ihren Hotels gebracht werden. Am Dienstagabend müssen sie zum königlichen Palast Huis ten Bosch im Den Haager Stadtwald eskortiert werden, wo König Willem-Alexander zum Staatsbankett empfängt.

Ein vermutlich großer Teil der Sicherheitsvorkehrungen ist für die Öffentlichkeit nicht sichtbar. Gefahr droht nach Angaben der Behörden nämlich auch in Form von digitalen Angriffen durch Cyberkriminelle, Spione oder Aktivisten. Außerdem bereiten sich die Sicherheitskräfte auf mögliche Sabotageakte vor, die Strom- und Kommunikationsnetze ins Visier nehmen könnten.

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