Trendwende: Menschen in Deutschland fahren wieder mehr Auto
Die sogenannte Inländerfahrleistung nimmt erstmals nach fünf Rückgängen in Folge wieder zu. Dabei wird jedes einzelne Fahrzeug seltener genutzt. Zusammen gerechnet ging es zweitausendmal zur Sonne und zurück.
Die Menschen in Deutschland sitzen wieder häufiger am Steuer. Im vergangenen Jahr legten die hierzulande zugelassenen Pkw gut 594 Milliarden Kilometer zurück, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Das waren 3 Milliarden mehr als im Jahr zuvor und der erste Anstieg seit 2018. Davor war die sogenannte Inländerfahrleistung mit Pkw fünfmal hintereinander geschrumpft. 2018 lag sie noch bei knapp 631 Milliarden Kilometern.
Fahrzeugbestand wächst – einzelne Pkw fahren kürzer
Die durchschnittliche Fahrleistung pro Auto sank allerdings auch 2024 – mindestens das zehnte Mal nacheinander. 12.309 Kilometer waren es laut KBA – elf weniger als 2023. Dass am Ende dennoch eine höhere Gesamtstrecke zusammenkam, liegt am gestiegenen Fahrzeugbestand. Die Distanz entsprach etwa der viertausendfachen Entfernung zwischen Erde und Sonne.
Der allergrößte Teil der Strecke entfiel auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Auf Benziner kamen dabei rund 283 Milliarden Kilometer, auf Diesel etwa 230 Milliarden. Andere Antriebsarten wie Elektroautos, Hybride oder Gas-betriebene Fahrzeuge decken die übrigen Kilometer ab, sie werden allerdings nicht separat ausgewiesen.
Diesel fahren deutlich mehr Kilometer als Benziner
Benziner wurden 2024 im Schnitt 9.555 Kilometer weit bewegt, Diesel 16.984. Diesel sind vor allem bei Vielfahrern gefragt: Ab einer bestimmten Jahresfahrleistung lohnt sich der Kauf meist, weil dann der niedrigere Verbrauch und der günstigere Kraftstoff die höheren Anschaffungskosten und die höhere Kfz-Steuer aufwiegen.
Mehr Benzin verkauft – weniger Diesel verbraucht
Zur gestiegenen Kilometerzahl passt auch, dass im vergangenen Jahr in Deutschland mehr Benzin verkauft wurde, wie sich aus vorläufigen Daten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ergibt: 17,7 Millionen Tonnen Ottokraftstoff waren es – 2,1 Prozent mehr als 2023. Beim Diesel ging der Verbrauch allerdings um 3,3 Prozent auf 32,2 Millionen Tonnen zurück. Anders als Benzin, das vor allem Pkw und Motorräder antreibt, wird Diesel auch in großem Umfang für Lastwagen, Zugmaschinen oder Busse genutzt. Deren Fahrleistung nahm vergangenes Jahr leicht ab. Diese größeren Nutzfahrzeuge kamen zusammen auf knapp 102 Milliarden Kilometer. Motorräder auf rund 10 Milliarden.