Schlechter Start in die Sommerpause
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geht laut einer Umfrage mit wenig Rückenwind aus der Bevölkerung in die Sommerpause. 32 Prozent der Wahlberechtigten finden, Deutschland habe sich seit seinem Amtsantritt eher zum Schlechteren entwickelt, 22 Prozent sehen eine Verbesserung, 37 Prozent erkennen keine Veränderung. Das ergab eine YouGov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur.
Merz hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Mai in einer Regierungserklärung im Bundestag gesagt: "Ich möchte, dass Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, schon im Sommer spüren: Hier verändert sich langsam etwas zum Besseren; es geht voran."
Eine der besten Bundesregierungen seit Jahrzehnten?
Auch die Zustimmung für die jüngste Aussage des Kanzlers, dies sei eine der besten Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte, bleibt überschaubar: Nur 17 Prozent stimmen dem voll und ganz oder eher zu, 71 Prozent lehnen das eher ab oder komplett.
Bei den Unionsanhängern fällt die Zufriedenheit zwar größer aus: 54 Prozent sehen eine Verbesserung der Lage im Land, 11 Prozent erkennen eine Verschlechterung, 28 Prozent keine Veränderung. Merz' Lob, dies sei eine der besten Regierungen seit Jahrzehnten, stößt aber auch bei Anhängern von CDU und CSU auf gemischte Reaktionen: 44 Prozent stimmen dem (eher) zu, 41 Prozent (eher) nicht.
Stromsteuer: Stimmungsdämpfer für Merz
Ein möglicher Stimmungsdämpfer war die Entscheidung der Koalition, die angekündigte Senkung der Stromsteuer aus finanziellen Gründen zunächst nur für bestimmte Unternehmen und die Landwirtschaft umzusetzen und Privathaushalte außen vorzulassen. 69 Prozent zeigen dafür (eher) kein Verständnis, nur 23 Prozent halten das für (eher) nachvollziehbar.
Kann Merz die AfD auf Abstand halten?
Ob die neue Regierung, die seit zweieinhalb Monaten im Amt ist, die AfD langfristig auf Abstand halten kann, darüber sind die Deutschen geteilter Meinung mit leichter Tendenz pro Merz. 31 Prozent erwarten, dass die Union am Ende seiner Amtszeit in den Umfragen vor der AfD liegt, 26 Prozent rechnen mit einem Gleichstand und ebenfalls 26 Prozent damit, dass die AfD dann an der Spitze steht.
Für die repräsentative Umfrage hatte YouGov zwischen dem 11. und 14. Juli 2.192 Wahlberechtigte befragt.