Finanzen

Aktien Frankfurt: Ausblick und DAX-Kurs von US-Handelsdeal mit Japan beflügelt

Der DAX-Kurs zeigt sich am Mittwochmorgen überraschend stark – beflügelt durch Nachrichten aus Übersee. Doch bleibt der Aufschwung nachhaltig? Handelskonflikte, Konjunktursorgen und zurückhaltende Unternehmensausblicke werfen neue Fragen auf.
23.07.2025 10:08
Aktualisiert: 23.07.2025 10:08
Lesezeit: 2 min
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Aktien Frankfurt: Ausblick und DAX-Kurs von US-Handelsdeal mit Japan beflügelt
Ein Börsenhändler beobachtet auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse den DAX-Kurs (Foto: dpa). Foto: Arne Dedert

DAX-Kurs aktuell im Plus: Handelsdeal zwischen USA und Japan beflügelt Aktienmärkte

Nach dem kräftigen Rückgang am Dienstag hat der DAX-Kurs zum Start in den Mittwochshandel deutliche Zuwächse verbucht. Im frühen Börsenhandel tendierte der deutsche Aktienindex um die Marke von 24.200 Punkten – ein leichtes Plus von 0,6 Prozent. Hoffnung kommt durch ein "massives" Abkommen mit Japan, das US-Präsident Donald Trump verkündet hat. Man habe sich auf "gegenseitige" Zölle von 15 Prozent verständigt, während zuvor noch 25 Prozent im Raum standen. In Tokio wurde dies gefeiert, und in Europa wird auf ein Vorbild für laufende Verhandlungen gehofft.

Bereits rund eine Stunde vor Eröffnung zeigte der X-DAX den DAX-Kurs bei 24.299 Punkten, was einem Anstieg von 1,1 Prozent gegenüber dem Vortag entspricht. Für den EuroStoxx 50, das Pendant der Eurozone, wurden sogar noch etwas größere Gewinne prognostiziert. Am Dienstag war der DAX-Kurs zeitweise auf 23.921 Punkte gefallen – exakt auf die Linie des 50-Tage-Durchschnitts, die als mittelfristiger Trendindikator dient. Danach folgte eine gewisse Erholung. Im weiteren Verlauf gelang es dem DAX-Kurs, die Marke von 24.000 Punkten sowie die 21-Tage-Linie zu übertreffen, welche den kurzfristigen Trend widerspiegelt. Vor dem Start der Berichtssaison und angesichts des näher rückenden Zolltermins mit den USA zeigt sich der Deutsche Aktienmarkt weiterhin schwankungsanfällig.

Laut der Dekabank lässt das US-Japan-Abkommen auf eine ähnliche Einigung mit der EU hoffen. Dies werte man als positiven Impuls für den Aktienhandel in Europa, insbesondere bei der Deutschen Börse. Dennoch äußerten Fachleute Zweifel an der Nachhaltigkeit der Aufwärtsbewegung. EU-Gegenmaßnahmen finden zunehmend Zuspruch.

SAP-Aktie rutscht ab: im Fokus der Anleger zur Wochenmitte

Besonderes Augenmerk liegt zur Wochenmitte auf SAP. Der größte europäische Softwareanbieter bleibt trotz eines soliden zweiten Quartals bei seiner Prognose für das Gesamtjahr. Das enttäuschte die Anleger: Die SAP-Aktien gaben im frühen Börsenhandel am Mittwoch zeitweise annähernd 4 Prozent nach im Vergleich zum dem Xetra-Schluss am Dienstag - und rutschten unter die psychologisch wichtige Marke von 250 Euro. Damit droht ein Rückfall bis fast an die 100-Tage-Linie.

Europas größter Softwarehersteller hat seine Jahresziele nach einem guten Quartal lediglich bestätigt und nimmt damit der Anlegerfantasie etwas Wind aus den Segeln. Für den Bericht gab es aber Lob. Experten wie Toby Ogg von JPMorgan hoben die guten Umsätze im Cloud-Geschäft trotz des widrigen Wirtschaftsumfelds hervor. Knut Woller von der Baader Bank sieht zumindest beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis nach dem ersten Halbjahr Spielraum nach oben. SAP-Aktien liegen im Jahr 2025 aktuell noch rund 10 Prozent im Plus. Mitte Februar waren es beim Rekord von gut 283 Euro bereits 20 Prozent.

Friedrich Vorwerk und Sartorius-Aktie steigen nach guten Nachrichten

Friedrich Vorwerk, spezialisiert auf Infrastruktur für Erdgas, Strom und Wasserstoff, hat nach einem starken ersten Halbjahr die Ziele für das Gesamtjahr angehoben. Daraufhin stieg der Kurs der Friedrich Vorwerk-Aktie um über 3 Prozent – ein deutliches Plus für das Unternehmen am Deutschen Aktienmarkt.

Auch die Sartorius-Aktien legten um rund 3 Prozent zu. Grund war ein positiver Analystenkommentar: Das Verhältnis zwischen Risiko und Chance sei mittlerweile wieder attraktiv, schrieb Charles Weston von der kanadischen RBC-Bank nach dem Rücksetzer infolge eines erwartungsgemäßen Zwischenberichts.

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