Thyssenkrupp-Aktie: Konzern pessimistischer – Marinesparte stützt Geschäft
Autoindustrie und Bauwirtschaft schwächeln, das spürt der Stahlkonzern deutlich. Der Rüstungsbereich boomt, kann die Flaute in anderen Sparten jedoch nicht ausgleichen.
Gedämpfter Ausblick für das Geschäftsjahr
Der Industriekonzern Thyssenkrupp blickt für das laufende Geschäftsjahr pessimistischer nach vorn. Das Unternehmen leidet unter geringerer Nachfrage und sinkenden Preisen. "Das schwache Marktumfeld in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Bauwirtschaft ist für uns deutlich zu spüren", sagte Konzernchef Miguel López bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Geschäftsquartal. Ein Lichtblick ist die vor der Abspaltung stehende Marinesparte TKMS, die Neugeschäft und Umsatz ausbaute.
Das kann die schwächere Entwicklung in anderen Bereichen nicht aufwiegen. Für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) erwartet Thyssenkrupp nun einen Umsatzrückgang von fünf bis sieben Prozent. Bislang hatte der Konzern eine Stagnation oder einen Rückgang um bis zu drei Prozent prognostiziert.
Marinesparte sorgt für Auftragsplus
Im dritten Geschäftsquartal wuchs der Auftragseingang dank TKMS um gut ein Fünftel auf 10,1 Milliarden Euro. Die Marinesparte, die U-Boote, Fregatten und Korvetten baut, profitierte vom anhaltenden Rüstungsboom und steuerte 3 Milliarden Euro bei – und damit den größten Anteil im Vergleich zu anderen Bereichen, die sämtlich weniger Neugeschäft erzielten.
Verlust weitet sich deutlich aus
Der Konzernumsatz sank um neun Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Auch hier steigerte TKMS als einziger Bereich die Erlöse. Thyssenkrupp will die Sparte abspalten und noch in diesem Kalenderjahr an die Börse bringen. Unter dem Strich erhöhte Thyssenkrupp seinen Verlust auf 278 Millionen Euro nach einem Minus von 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

