Wirtschaft

Made in Germany: Wo deutsche Produkte punkten und wo nicht

Das Label "Made in Germany" gilt weltweit als Gütesiegel, doch der Glanz bekommt Risse. Zwar verbinden Verbraucher deutsche Produkte mit Qualität, gleichzeitig laufen andere Nationen Deutschland bei Zukunftstechnologien wie KI oder Elektromobilität den Rang ab. Die Bundesbank warnt: Trotz starkem Image verlieren Exporteure an Wettbewerbsfähigkeit, während Zölle und neue Konkurrenten zusätzlichen Druck erzeugen.
25.09.2025 09:47
Aktualisiert: 25.09.2025 09:47
Lesezeit: 2 min
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Made in Germany: Wo deutsche Produkte punkten und wo nicht
Deutsche Produkte stehen für Qualität. Doch in Bereichen wie KI oder E-Autos überholen USA und Japan. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Siegel "Made in Germany" genießt weltweit höchstes Vertrauen

Labels wie "Made in Germany" oder "Made in China" stehen auf Produkten wie Kleidung, Elektronik und Autos. Weltweit hat Deutschland ein starkes Image. In manchen Bereichen liegen jedoch andere vorn.

Vertrauen in deutsche Herkunftsangabe

Produkte mit dem Herkunftssiegel "Made in Germany" genießen laut einer Studie international höchstes Ansehen. Das Label werde von Konsumenten weltweit am ehesten als vertrauenswürdig bewertet, noch vor dem entsprechenden Siegel der Schweiz, heißt es in einer Umfrage des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen (NIM). Demnach vertrauen 66 Prozent der Befragten "Made in Germany", knapp vor der Schweiz und Japan.

Die deutsche Herkunftsangabe beeinflusst zudem am häufigsten die Kaufentscheidung positiv. In der Umfrage gaben das 65 Prozent an, gefolgt vom Label der Schweiz (62) und Japan (59).

Für die Analyse befragte man im März 20.000 Menschen aus zehn Ländern repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung: Frankreich, Polen, Deutschland, Italien und Großbritannien sowie die USA, Japan, Mexiko, Südafrika und Indien.

Deutschland punktet bei Autos: Frankreich bei Luxus

Die Herkunftsangabe "Made in Germany" führte man Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien ein, um die heimische Wirtschaft vor vermeintlich minderwertigen Importen aus Deutschland zu schützen. Heute gilt das Label als Gütesiegel. Das zeigt sich auch in der Umfrage: "Made in Germany" werde am häufigsten mit Qualität verbunden, so die Nürnberger Forscher.

Das Gegenteil trifft auf China zu. "Made in China" schneidet sowohl beim Vertrauen als auch bei der Kaufentscheidung schwach ab. Jedoch nimmt man das Label mit Abstand am stärksten wahr. Es folgt "Made in USA", Deutschland landet hier auf Platz vier.

Konsumenten weltweit assoziieren mit "Made in Germany" laut der Studie am meisten Verbrennerautos, gefolgt von Haushaltsgeräten. Andere Labels wie "Made in France" verbindet man dagegen mit einer größeren Zahl von Produkten, etwa Kosmetik, Kleidung, Essen und Wein. Das Siegel "Made in USA" wiederum wird mit Abstand am deutlichsten mit Künstlicher Intelligenz (KI) verknüpft.

Die Forscher warnen: Zwar hat Deutschland ein starkes Image, bei zukunftsorientierten Produkten wie KI, E-Autos oder Elektronik schneiden aber "Made in USA" oder "Made in Japan" besser ab.

Gutes Image: Exporte unter Druck

Die Umfrage zeigt, dass Deutschland als Exportnation international ungebrochen hohes Ansehen genießt. Zugleich haben Deutschlands Exporteure der Bundesbank zufolge auf dem Weltmarkt an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt.

Die deutsche Wirtschaft hängt stark am Außenhandel. Fast jeder vierte Arbeitsplatz basiert auf dem Export, der wegen der hohen US-Zölle unter Druck steht und 2024 geschrumpft ist.

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