Finanzen

Goldpreis-Prognose 2026: Rohstoffexperten sehen weiteren Kursanstieg

Laut aktuellen Prognosen dürften 2026 sowohl Edelmetalle als auch Industriemetalle weiter ihren Wert steigern. Analysten und Händler erwarten deutliche Veränderungen beim Goldpreis, auch die Preise für Silber, Kupfer, Aluminium und Zink werden nicht auf dem aktuellen Niveau verharren. Welche Faktoren die Kurse treiben, was die Spezialisten für die Goldpreis-Prognose 2026 vorhersagen und welche Auswirkungen die Preissteigerungen auf die globale Wirtschaft haben, lesen Sie im Folgenden.
12.11.2025 12:21
Lesezeit: 3 min
Goldpreis-Prognose 2026: Rohstoffexperten sehen weiteren Kursanstieg
Analysten erwarten für 2026 weiter steigende Goldpreise sowie höhere Preise für Silber, Kupfer, Aluminium und Zink (Foto: dpa) Foto: Sven Hoppe

Goldpreis-Prognose 2026: Laut Rohstoffexperten legen Edelmetalle weiter im Wert zu

Im Jahr 2025 hat der Goldpreis nach aktuellem Stand eines der erfolgreichsten Jahre hingelegt. Zwischen Anfang Januar und Mitte November legte der Wert des gelben Edelmetalls mehr als 50 Prozent zu, die Marke von 4.350 Dollar hat der Goldpreis zum ersten Mal am 20. Oktober 2025 überschritten. Wenn der Goldpreis auf den letzten Metern in Richtung Jahreswechsel nicht schwächelt, dann wird es historisch: Niemals zuvor seit der Ölkrise 1979 hätte Gold in einem Kalenderjahr seinen Wert so gesteigert, eine bessere Goldpreis-Entwicklung gegeben hätte es lediglich während der Ölkrise im Jahr 1979 gegeben. Damals kletterte der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 126,6 Prozent.

Aktuelle Prognosen von Analysten und Händlern zu den Preisen für Edel- und Industriemetalle sehen jedenfalls weiterhin positiv aus. Und auch im kommenden Jahr soll der Preisanstieg laut einer aktuellen Bestandsaufnahme der Nachrichtenagentur Reuters weitergehen. Eine Umfrage unter 39 Analysten und Händlern ergab, dass der Goldpreis auch 2026 weiter steigen dürfte. Demnach liegt der durchschnittliche Jahrespreis für Gold bei 4.275 Dollar für eine Unze zu 31 Gramm. Die vorherige Goldpreis-Prognose aus dem Juli lag bei 3.400 Dollar.

David Russell von GoldCore erklärte, dass die diesjährige Preisentwicklung eine neue Realität widerspiegle, bei der der Markt nicht mehr auf kurzfristige Schocks, sondern auf einen tiefgreifenden Vertrauensverlust in Politik, Währungen und das Finanzsystem reagiere. Analysten erwarten, dass die Preissteigerung 2026 weitergeht, sich jedoch allmählich verlangsamen wird.

Kupferpreis und Silberpreis: Prognosen ähnlich stark wie beim Goldpreis

Auch der Silberpreis bewegt sich 2025 auf Rekordniveau und markiert derzeit ein Allzeithoch nach dem anderen. Für 2026 wird erneut ein kräftiger Anstieg erwartet. Der durchschnittliche Silberkurs dürfte im kommenden Jahr bei 50 Dollar liegen, deutlich höher als die Juli-Prognose von 38 Dollar. Als sowohl Edel- als auch Industriemetall hat Silber in diesem Jahr um 65 Prozent zugelegt und mit 54,47 Dollar pro Unze einen Rekordwert erreicht.

Die Prognosen für Kupferpreise wurden ebenfalls nach oben korrigiert. Ursache sind zahlreiche Störungen in Bergwerken, die weitere Sorgen über einen Mangel an dem Industriemetall auf dem Markt auslösen. Die Medianprognose von 30 Analysten sieht einen durchschnittlichen Preis an der London Metal Exchange LME von 10.500 Dollar pro Tonne im kommenden Jahr vor, ein Anstieg von 7,2 Prozent gegenüber der Juli-Prognose von 9.796 Dollar.

Analysten rechnen auch nach 2026 mit steigenden Kupferpreisen. Im Oktober erreichte der Referenzpreis an der LME den höchsten Stand der letzten 16 Monate. Produktionsprobleme traten unter anderem in Indonesien, der Demokratischen Republik Kongo und Chile auf. Kupfer, das in der Energie- und Bauwirtschaft eine zentrale Rolle spielt und als Barometer der Weltwirtschaft gilt, legte in diesem Jahr um 25 Prozent zu. Analysten gehen davon aus, dass der Kupfermarkt 2025 ein Defizit von 124.000 Tonnen aufweisen wird, nach zuvor erwarteten 40.000 Tonnen Überschuss. Für das kommende Jahr wird ein Defizit von 150.000 Tonnen prognostiziert.

Preise für Zink und Aluminium entwickeln sich stabil

Die Aluminiumpreise, die unter anderem im Transport, Bauwesen und in der Verpackung eingesetzt werden, stiegen in diesem Jahr um 14 Prozent. Grund ist unter anderem die Exportbegrenzung Chinas, dessen Produktionsobergrenze bei 45 Millionen Tonnen pro Jahr liegt. Die Nachfrage dürfte vor allem aus dem Bereich erneuerbare Energien hoch bleiben. Der Aluminiumpreis an der LME wird für 2026 im Durchschnitt bei 2.679 Dollar pro Tonne erwartet, drei Prozent mehr als die Juli-Prognose. Analysten haben zudem die Einschätzung des Marktüberschusses für 2026 auf 250.000 Tonnen gesenkt, 31.500 Tonnen weniger als zuvor angenommen.

Die Lagerbestände von Zink an der LME sind in diesem Jahr um 85 Prozent gesunken, die Preise bleiben jedoch stabil. Nana Adwoa Sereboo von RBC erklärte, dass mit steigender Produktion neuer Minen ein erhöhtes Angebot erwartet werde, was das weitere Wachstum der Preise begrenzen könnte. Der durchschnittliche Zinkpreis für 2026 wird auf 2.838 Dollar pro Tonne geschätzt, 2,2 Prozent mehr als in der Juli-Prognose. Der globale Marktüberschuss soll auf 239.000 Tonnen steigen, zuvor war ein Überschuss von rund 200.000 Tonnen prognostiziert worden.

Auswirkungen für Deutschland

Die Prognosen deuten auf steigende Preise für Edel- und Industriemetalle im Jahr 2026 hin. Für Deutschland, als export- und industriestarkes Land, könnte dies sowohl die Kosten in der Industrie erhöhen als auch die Attraktivität von Investitionen in Metalle und Recyclingtechnologien steigern. Vor allem die Entwicklung bei Kupfer, Aluminium und Zink ist für die Energiewende und den Ausbau erneuerbarer Energien von zentraler Bedeutung.

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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