MDax 2025: Starker Jahresauftakt für mittelgroße Werte
Der MDax <DE0008467416> hat den Anlegern 2025 deutlich mehr Freude bereitet als im Jahr zuvor. Um 19,65 Prozent stieg der Index der mittelgroßen Werte, nachdem er das Vorjahr im Minus abgeschlossen hatte. 2025 verzeichnete er damit moderatere Gewinne als der deutsche Leitindex Dax <DE0008469008>.
Die drei größten Jahresgewinner im MDax
1. Thyssenkrupp <DE0007500001> plus 214,88 Prozent
Investoren setzen auf bessere Zeiten für Europas Stahlbranche. Dabei profitiert das Unternehmen auch vom Protektionismus der Europäischen Union, die geplante Maßnahmen gegen Billig-Importe aus China plant. Zudem herrscht ein gewisser Konjunkturoptimismus für 2026, ausgelöst durch Deutschlands Milliardenausgaben für die Sanierung und den Ausbau der Infrastruktur. Rückenwind erhielt Thyssenkrupp zudem durch die Abspaltung des Marineschiffbauers TKMS <DE000TKMS001> im Oktober, dessen Bewertung vom Rüstungsboom profitierte.
2. Renk <DE000RENK730> plus 192,46 Prozent
Nach dem Radarspezialisten Hensoldt <DE000HAG0005>, der im Vorjahr auf Platz zwei stand, dominiert nun der Panzergetriebehersteller Renk. Anfang Oktober hatte für 2025 sogar ein Kursplus von rund 400 Prozent im Raum gestanden, bevor Anleger nach dem starken Lauf der Branche Gewinne realisierten. Gründe dafür sahen Investoren in den Bemühungen der USA um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Eine Lösung wurde jedoch noch nicht gefunden. Selbst bei einem Friedensszenario bleibt das Aufrüstungsziel der Nato unverändert, da der Nachholbedarf angesichts der Bedrohung durch Russland groß bleibt. Analyst David Perry von der Bank JPMorgan sieht die jüngste Branchenrotation weg von zivilen Luftfahrt- und vor allem Rüstungswerten als Chance. Die fundamentale Ausgangslage bleibe enorm stark, so der Experte Mitte Dezember.
3. Hochtief <DE0006070006> plus 159,83 Prozent
Der Baukonzern profitiert vom weltweiten Bau riesiger Rechenzentren für Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz. Schub erhalten die Geschäfte zudem durch große Infrastrukturprojekte im Verkehrsbereich sowie den Hochhausbau. Für zusätzlichen Optimismus sorgen die geplanten milliardenschweren Investitionen Deutschlands in die Infrastruktur und das zusätzliche Potenzial bei einer Belebung der deutschen Wirtschaft.
Die drei größten Jahresverlierer im MDax
48. Teamviewer <DE000A2YN900> minus 36,61 Prozent
Für die ohnehin schon lang leidenden Aktionäre des Softwarekonzerns ist 2025 ein Jahr zum Vergessen. Bereits im zweiten Quartal spürte das Unternehmen Ausgabenkürzungen von US-Behörden. Diese Entwicklung setzte sich fort. Unternehmenschef Oliver Steil sprach im Oktober von einer immer noch langsamen und zähen Entwicklung. Wegen des trägen US-Geschäfts musste er auch die Ziele für 2025 und 2026 nach unten korrigieren. Zudem blieb das erst Anfang des Jahres übernommene Softwareunternehmen 1E hinter den Erwartungen zurück, das das Angebot rund um Fernwartung und vernetzte Geräte ergänzen sollte.
49. Puma <DE0006969603> minus 49,73 Prozent
Handelsspannungen und vorsichtige Verbraucher belasteten den Sportmodekonzern bereits zu Jahresbeginn. Das Großhandelsgeschäft brach insbesondere in den USA und China ein. Anfang April trennte sich Puma von Chef Arne Freundt; Arthur Hoeld übernahm im Juli das Ruder. Hoeld, der bis Oktober 2024 bei Adidas <DE000A1EWWW0> für den weltweiten Vertrieb verantwortlich war, leitete mittlerweile einen Umbau ein. Die Konzentration auf Kernsportarten, weniger Produkte, der Ausbau des Direktgeschäfts mit Konsumenten und zielgerichtetes Marketing sollen das Unternehmen stabilisieren. Geplante Kostensenkungen dürften zu weiteren Stellenabbauten führen. Hoeld sieht 2026 daher als Übergangsjahr. Erst ab 2027 soll Puma wieder auf Wachstumskurs kommen.
50. Redcare <NL0012044747> minus 50,57 Prozent
Nach einer weitgehend stabilen Kursentwicklung bis Ende Mai gerieten die Papiere des Unternehmens hinter Shop Apotheke unter Druck. Drohende Konkurrenz durch Drogerieketten verunsicherte Anleger ebenso wie Zweifel, ob Redcare 2025 die selbstgesteckten Ziele mit rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland trotz des deutlichen Wachstumstempos erreichen kann – auch nach Einführung des E-Rezeptes. Mittlerweile ist die Drogeriekette dm mit einer eigenen Online-Apotheke für rezeptfreie, apothekenpflichtige Produkte aktiv. Weitere Wettbewerber könnten folgen.
Anmerkung: Aus der Wertung ausgeschlossen sind die frisch in den MDax aufgenommenen und erst in den vergangenen Monaten an die Börse gegangenen Aktien von Aumovio <DE000AUM0V10> und TKMS <DE000TKMS001>.

