Politik

Russland und China planen Tiefseehafen vor der Krim

Lesezeit: 1 min
18.04.2014 00:26
China und Russland planen den Bau eines Tiefseehafens im Schwarzen Meer. Die Krim soll so zu einem festen Bestandteil einer neuen Handelsroute zwischen Asien und Europa werden. Zudem kündigte Russland an, bis zum 1. Januar 2015 eine Eurasische Wirtschaftsunion zu gründen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russland und China arbeiten gemeinsam am Bau eines Tiefseehafens im Schwarzen Meer. Der geplante Hafen vor der Krim soll den Handel zwischen beiden Ländern fördern und ihre Beziehungen zueinander festigen.

Die Planung eines 25-Meter tiefen Hafens vor der Krim durch eine chinesische Baufirma verlaufe trotz der politischen Spannungen in der Ukraine ebenso reibungslos wie der Bau der Gaspipeline „Power of Siberia“, zitiert der EUobserver den russischen Botschafter in Brüssel, Vladimir Chizhov.

Die Pläne über einen Tiefseehafen im Schwarzen Meer sollen die Krim zu einem festen Bestandteil eines „neuen Handelskorridors zwischen Asien und Europa“ machen. Peking und Moskau arbeiten mit Hochdruck an diesem „Wirtschaftsgürtel der großen Seidenstraße“, so der Botschafter weiter. Russland habe bereits drei Milliarden Dollar in die Realisierung des Projekts investiert.

Das Großprojekt „Power of Siberia“ soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2019 etwa 60 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr an die östlichen Regionen Russlands transportieren. Rund 38 Milliarden Kubikmeter pro Jahr sollen davon an China geliefert werden (mehr hier).

„Ein wichtiges Thema, das noch diskutiert werden muss, ist der Preis. Gazprom und CNPC verhandeln darüber und ihre Positionen nähern sich allmählich an“, so Chizhov.

Schließlich sagte der russische Botschafter noch, dass die Verhandlungen für die Gründung einer Eurasischen Union kurz vor dem Abschluss stünden.

„Die Eurasische Wirtschaftsunion wird am 1. Januar 2015 gestartet, unabhängig von der Situation in der Ukraine oder anderer Länder, die nicht an diesem Integrationsprozess beteiligt sind. Die Verhandlungen mit Armenien werden bald abgeschlossen sein und die Verhandlungen mit Kirgisistan machen Fortschritte“, so Chizhov. Neben Kirgisistan und Armenien sollen auch Weißrussland und Kasachstan teil der Eurasischen Union werden.

Russland und China versuchen derzeit, sich auf mehreren Ebenen von den USA unabhängig zu machen. Beide Länder stoßen seit Monaten US-Staatsanleihen im großen Stil ab (hier). Dafür investieren China und Russland vermehrt in Gold (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...