Politik

Pleite-Gefahr: IWF fordert massive neue Kredite für die Ukraine

Lesezeit: 1 min
14.05.2014 00:28
IWF-Chefin Christine Lagarde fordert neue Milliarden-Kredite für die Ukraine. Dazu müsse auch bilateral Geld nach Kiew überwiesen werden. Sonst werde das Land keine Stabilität erreichen. Wie sie sicherstellen will, dass die Milliarden der Steuerzahler nicht in korrupten Netzwerken versickern, sagte Lagarde nicht.
Pleite-Gefahr: IWF fordert massive neue Kredite für die Ukraine

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

IWF Chefin Christine Lagarde sagte in Berlin , sie hoffe, dass alle Länder zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) daran arbeiteten, die Ukraine zu stabilisieren. Der IWF stelle dafür 17 Milliarden Dollar bereit. Dies werde aber nicht ausreichen, weshalb auch bilaterale Hilfe für die Ukraine in Milliardenhöhe nötig sei. "Ohne politische Stabilität wird die wirtschaftliche Stabilisierung schwierig werden", mahnte die IWF-Chefin.

Erst am Dienst hatte der ukrainische Premier Jazeniuk die ersten Kredite der europäischen Steuerzahler in Brüssel in Empfang genommen. EU-Präsident Barroso äußerte sich nicht zu Korruptions-Problemen. Barroso selbst war erst neulich durch einen U-Boot-Deal in Portugal unter Beschuss geraten (mehr dazu hier). Die EU hat in den vergangenen Jahren Milliarden an Steuergeldern in Staaten wie Ägypten oder die Palästinensergebiete oder den Kongo geschickt - ohne auch nur den Hauch einer Chance zu haben, den tatsächlichen Einsatz der Mittel zu überprüfen. Ein Großteil der Mittel wird, wie jetzt in der Ukraine, dafür verwendet, um umzuschulden und so neben einem Staatsbankrott unangenehme Folgen für die internationale Finanzindustrie zu vermeiden.

Die russische Wirtschaft wird nach Einschätzung von IWF-Chefin Christine Lagarde noch stärker unter Druck geraten, falls der Ukraine-Konflikt nicht bald endet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) gehe schon jetzt von einem Rückgang des Wirtschaftswachstums in Russland in diesem und dem kommenden Jahr aus, sagte Lagarde am Dienstag in Berlin. Die Berechnungen gingen aber von einem raschen Ende der Spannungen aus. Sollte dies nicht der Fall sein, müsse der IWF seine Prognose nochmals kappen. Die EU und die USA drohen mit Wirtschaftssanktionen gegen Russland, wenn in der Ukraine nicht wie geplant am 25. Mai ein neuer Präsident gewählt werden kann. Der Westen wirft Russland eine Destabilisierung der Ukraine vor.

Ende April hatte der IWF seine Prognose für das russische Wirtschaftswachstum 2014 von 1,3 auf 0,2 Prozent gekappt. Für 2015 wurde ein Prozent vorhergesagt.

Die Weltwirtschaft insgesamt entwickele sich besser, so dass der IWF im kommenden Jahr ein Wachstum von 4,7 Prozent erwarte. Allerdings sehe sie Risiken. Das erste sei eine niedrige, eine "zu niedrige" Inflation vor allem in der Eurozone, aber auch in anderen Industrieländern, sagte Lagarde. Eine neue Gefahr seien die geopolitischen Risiken, "vor allem im Herzen Europas".


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...