Politik

Türkei: Schwere Ausschreitungen nach Grubenunglück (mit Video)

Lesezeit: 1 min
16.05.2014 11:56
In Istanbul kam es bei Protesten gegen den Ministerpräsidenten zu Krawallen. Demonstranten warfen Brandsätze auf die Polizei. Diese reagierte mit Gummigeschossen und Rauchgranaten. Ein am Mittwoch aufgenommenes Video zeigt, wie Erdogan bei einem Besuch in der Unglückstadt Soma ausgebuht wird.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Türkei wächst nach dem schweren Grubenunglück in der Stadt Soma die Wut auf die Regierung von Ministerpräsident Tayyip Erdogan. In Istanbul kam es am Donnerstag bei Protesten zu Zusammenstößen mit der Polizei. Demonstranten warfen Feuerwerkskörper und Brandsätze auf die Beamten. Die Polizisten gingen mit Gummigeschossen und Rauchgranaten gegen die aufgebrachten Menschen vor.

Erdogans Gegner werfen dem Premier vor, dass die Regierung zu enge Verbindungen zu den Bergwerksbetreiber habe und nichts gegen Sicherheitsmängel in den Zechen unternehme. Bei einem Besuch in Soma am Mittwoch hatte Erdogan zwar sein Bedauern geäußert, aber auch gesagt, solche Unglücke geschähen nun mal.

Ein am Mittwoch aufgenommenes Amateurvideo zeigt, wie Erdogan bei seinem Besuch in Soma ausgebuht wird. Lautstark fordern die Protestierenden den Rücktritt des Premiers. Erdogan selbst flüchtet in einen Supermarkt und pöbelt dort offenbar einen der Demonstranten an. Seine Sicherheitskräfte schlagen auf den Mann ein. Für Empörung sorgte auch das im Internet verbreitete Foto eines Beraters Erdogans, der anscheinend einen am Boden liegenden Demonstranten mit einem Fußtritt traktierte (mehr hier).

An der Unglücksmine dauerten am Freitag die Rettungsarbeiten an. Bis Donnerstag wurden mehr als 280 Tote geborgen. Rund 100 Arbeiter wurden noch unter Tage vermutet. Der türkische Energieminister sagte am Freitag aber, es sei unwahrscheinlich, dass die Zahl der Opfer mehr als 302 übersteigen werde, er gehe davon aus, dass sich noch etwa 18 Menschen in der Kohlegrube befänden. Was die Katastrophe am Dienstag genau ausgelöst hat, ist bislang unklar.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...