Politik

Oligarch ruft zu Protesten gegen Separatisten auf

Die Separatisten begehen „Völkermord“ an der Ostukraine, so der Oligarch Achmetow. Der reichste Mann des Landes ruft deshalb zu Protesten gegen die Aufständischen auf. Zudem kritisiert er scharf, dass die Bürger von Donezk eine unabhängige Volksrepublik ausgerufen haben.
20.05.2014 14:16
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der reichste Mann der Ukraine hat zum Protest gegen die prorussischen Separatisten aufgerufen. Alle Ukrainer sollten gegen Mittag für einen Osten des Landes „ohne Waffen“ und „ohne Masken“ demonstrieren, forderte der Oligarch Rinat Achmetow in einer in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Erklärung.

Zugleich griff er in scharfer Weise erstmals die Separatisten in Donezk an, die dort eine unabhängige Volksrepublik ausgerufen haben. Geiselnahmen, Plünderungen und das Aufmarschieren mit Waffen dienten der Region nicht, erklärte er. „Das ist Völkermord am Donbass.“ Donbass ist die russische Bezeichnung für das Kohle- und Industriegebiet im Donezbecken.

Mit seiner Erklärung unterstrich Achmetow, dass er offensichtlich die Bemühungen der Übergangsregierung unterstützt, die „Lage in der Ukraine zu stabilisieren“. Anfang Mai hatte er dies bereits signalisiert, als seine Firma Metinvest Bergleute und Metallarbeiter in die Hafenstadt Mariupol schickte, um der Polizei dort bei Straßenpatrouillen zur Hand zu gehen. Als die Separatisten Verwaltungsgebäude unter ihre Kontrolle brachten, warb Achmetow zudem für die Einheit der Ukraine. Allerdings hatte er es bislang vermieden, das gewaltsame Vorgehen der Aufständischen zu verurteilen.

Achmetow forderte, zur Mittagszeit in der gesamten Region Sirenen heulen zu lassen. Auch Autofahrer sollten sich an dem „friedliche Warnprotest“ beteiligen. Die Aktion solle täglich wiederholt werden, „bis Frieden hergestellt ist“.

Achmetow dominiert die Wirtschaft im rohstoffreichen Donezbecken. Er ist die wohl mächtigste Einzelperson in der Region. Der aus Donezk stammende Unternehmer beschäftigt geschätzte 300.000 Mitarbeiter. Das Magazin Forbes schätzt sein Vermögen auf 11,4 Milliarden Dollar.

Jazenjuk hatte bereits im März die Oligarchen im Osten des Landes mit mehr Macht ausgestattet (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Ukraine kann laut Trump nun doch wieder auf US-Geheimdienstinformationen hoffen
10.03.2025

Nach einem vorübergehenden Stopp von US-Militärhilfen, kann die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland nun wieder darauf hoffen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand gibt auf: Negativrekord an Insolvenzen und kurzfristiger Betriebsschließungen
10.03.2025

So viele mittelständische Betriebe wie noch nie gehen pleite oder erwägen eine Geschäftsaufgabe: Laut einer KfW-Studie stehen mehr als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen legen Flugverkehr lahm
10.03.2025

Tausende Flugreisende müssen tapfer sein: Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi fallen an diesem Montag viele Flüge aus....

DWN
Politik
Politik Trudeau-Nachfolger: Mark Carney soll Kanada führen
10.03.2025

Der ehemalige Zentralbankchef Mark Carney wird neuer Vorsitzender der Liberalen Partei in Kanada. Das ergab eine Abstimmung unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
10.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...

DWN
Panorama
Panorama 25 Jahre London Eye: Ein Wahrzeichen mit stolzen Eintrittsgeldern
10.03.2025

Das London Eye, ursprünglich nur als temporäres Millennium-Projekt geplant, ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen Londons und...

DWN
Technologie
Technologie Kernfusionsreaktor: Deutschlands Weg zur Fusionsenergie
10.03.2025

Kernfusionsreaktor – eine Technologie mit gigantischem Potenzial, aber vielen offenen Fragen. Die CDU will Deutschland an die Spitze der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...