Politik

Nahles: Millionen-Werbung für Gesetze, die es noch nicht gibt

Union und SPD haben in fünf Monaten Regierungszeit bereits neun Millionen Euro für Werbung ausgegeben. Spitzenreiter ist das Bundesarbeitsministerium, das mehr als 3 Millionen Euro für die Imagepflege ausgab.
21.05.2014 00:33
Lesezeit: 1 min

Seit Amtsantritt kurz vor Weihachten 2013 hat die Große Koalition 9,5 Millionen Euro für Werbung ausgegeben. Das geht aus einer Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

„In welchem Umfang wurden seit dem 20.12.2013 von der Bundesregierung und ihren nachgeordneten Institutionen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit in Auftrag gegeben“, so die Frage der Linken.

Spitzenreiter bei den Ausgaben ist das Bundesarbeitsministerium, das mehr als 3,3 Millionen Euro für Eigenwerbung ausgegeben hat. Das ergibt die schriftliche Antwort der Bundesregierung.

An zweiter Stelle kommt das Bundespresseamt, das 2,75 Millionen Euro ausgegeben hat. Dort haben allein die „Schaltungen einschließlich Schaltmaßnahmen der EU-Verwaltungspartnerschaft“ mehr als eine Million Euro ausgemacht.

Das Bundesgesundheitsministerium verbrauchte in den vergangenen fünf Monaten mehr als 800.000 Euro für die Imagepflege und kommt so auf Platz drei unter den einzelnen Posten.

Aus der Beantwortung der Anfrage ergeben sich weitere Ausgaben der Regierung: Das Bundesministerium für Verteidigung hat beispielsweise knapp 25.000 Euro allein für Give-aways ausgegeben.

„Die GroKo nimmt die Steuerzahler aus wie eine Weihnachtsgans. Bei Sozialreformen wird gekleckert, bei der Eigenwerbung geklotzt. Vor allem Frau Nahles scheint seit ihrem Amtsantritt mehr Anzeigen freigegeben zu haben, als sie Gesetze abgezeichnet hat. Werbung für Gesetze, die es noch gar nicht gibt, ist ein Fall für den Rechnungshof“, so Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Linken-Fraktion auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die größte Gefahr für Unternehmen: Planen nach alten Regeln
09.09.2025

Krisen, Cyberangriffe, Paradigmenwechsel – die alte Ordnung ist vorbei. Wer heute noch an starre Pläne glaubt, riskiert den Untergang.

DWN
Technologie
Technologie Automesse startet trotz Krisenmodus: Zwischen Innovation und Stimmungsmache gegen Verbrennerverbot
09.09.2025

Mitten in herausfordernden Zeiten für die Automobilbranche öffnet die IAA Mobility in München ihre Tore. Bis Freitag können...

DWN
Panorama
Panorama Bildungsmonitor 2025: Sachsen bleibt Spitzenreiter im Bundesländervergleich
09.09.2025

Sachsen behauptet erneut seine Spitzenposition im deutschen Bildungssystem. Laut dem aktuellen „Bildungsmonitor“ der Initiative Neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell-Biokraftstoffprojekt in Rotterdam endgültig gestoppt
09.09.2025

Shell hat sein milliardenschweres Biokraftstoffprojekt in Rotterdam endgültig gestoppt. Der Rückzug zeigt, wie brüchig die Basis der...