In Paris haben sich am Vormittag die wichtigsten Minister von Präsident Francois Hollande zu einem Krisen-Gipfel getroffen (die Namen - hier).
Die Sozialisten wurden vernichtend geschlagen, wollen aber Neuwahlen vermeiden. Marine Le Pen hatte dies noch am Wahlabend gefordert (mehr hier).
Zunächst versprach Premier Manuel Valls massive Steuersenkungen als Antwort auf die Niederlage. Woher das Geld kommen soll, weiß Valls natürlich nicht (Frankreichs Staatsfinanzen sind ohnehin in der Bredouille - hier). Die einzige Lösung, die die Franzosen bisher anzubieten hatten, was das unbegrenzte Gelddrucken: Die EZB sollte unter die Kuratel der Euro-Finanzminister gestellt werden (hier).
Der Figaro berichtet, dass im Élysée-Palast Weltuntergangsstimmung herrsche: Die Teilnehmer seien bedrückt und ratlos: "Schwarze Vorhänge" wie bei einer Beerdigung hat der Figaro im übertragenen Sinn ausgemacht. Die schwer geschlagenen Sozialisten, viele von ihnen noch traumatisiert von der Niederlage Jospins gegen den alten Le Pen, versuchen offenbar, sich das Ergebnis nicht schönzureden: Man werde am Ergebnis nichts umintrpretieren, hieß es von Teilnehmern. Hollande habe Premier Valls aufgefordert, die gescheiterte Wahlkampagne schonungslos zu analysieren und einen Ausweg aus der Krise aufzuzeigen. Der Figaro über das Fazit der Teilnehmer: „Es ist eine Ohrfeige für Europa, ein weiterer Rückschlag für uns und eine Erklärung des Misstrauens gegen Hollande. Der König ist nackt.“
Besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken.