Unternehmen

Wowereit nimmt BER-Chef Mehdorn in Korruptions-Affäre in Schutz

Lesezeit: 1 min
02.06.2014 12:58
Nach der Korruptionsaffäre am Berliner Flughafen steht Hartmut Mehdorf in der Kritik. BER-Aufsichtrats-Chef Klaus Wowereit verlangt zwar eine „restlose Aufklärung“, dennoch habe Mehdorn „alles im Griff“. Verkehrsminister Alexander Dobrindt will als Reaktion nun externe Wirtschaftsprüfer in das Großprojekt holen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Montag trifft sich der BER-Aufsichtsrat. Anlass sind die Korruptionsvorwürfe gegen den inzwischen suspendierten Technik-Chef Jochen Großmann (mehr hier).

Schon vor der Sitzung hat der Berliner Bürgermeister und BER-Aufsichtsrat-Chef Klaus Wowereit dem Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn sein Vertrauen ausgesprochen. Medorn habe „alles im Griff“. Wowereit verlange eine „restlose Aufklärung“, das Ganze sei „ein schlimmer Vorgang“.

Zu Technik-Chef Großmann sagt Wowereit: „Gegen Korruption ist keiner gefeit“. Deshalb verteidige er das Vorgehen Mehdorns gegen Kritik aus dem Aussichtsrat. Mehdorn hat die Kontrolleure zeitgleich mit der Presse informiert. Es sei aber wichtig gewesen, dass es vor den Durchsuchungen bei Großmann keine Vorwarnung gab, so Wowereit.

Die anderen Mitglieder verlangen in der heutigen Sitzung nun Antworten von Mehdorn. Der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus, Martin Delius von den Piraten, sieht eine Mitverantwortung Mehdorns. Die Auftragsvergaben durch Technik-Chef Großmann könnten nur mit Absolution durch Mehdorn erfolgt sein, so Delius zum RBB. In der Vergangenheit habe es bereits „pragmatische Lösungen" bei der Auftragsvergabe ohne Ausschreibungen gegeben, so Delius.

Verkehrsminister Alexander Dobrindt will als Reaktion auf die Korruptionsaffäre externe Prüfer in das Großprojekt holen. Er poche darauf, eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu beauftragen, zitiert ihn die Süddeutsche. Diese externen Kontrolleure sollen „direkt und ausschließlich an die Eigentümer“ berichten.

Die Eigentümer sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft solle zudem künftig die Projektfortschritte begleiten und den Kostenrahmen sowie die Vergabe weiterer Aufträge kontrollieren.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik Estland lässt Unterseekabel Estlink 1 von Marine schützen
28.12.2024

In Estland und Finnland wurde die Weihnachtsruhe durch ein beschädigtes Unterseekabel in der Ostsee gestört. Die Regierung in Tallinn...

DWN
Politik
Politik Südkorea: Auch Interimspräsident Han des Amtes enthoben
28.12.2024

Nach Präsident Yoon Suk Yeol wird nun auch sein Vertreter Han Duck Soo durch eine Parlamentsabstimmung von seinen Aufgaben entbunden....

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnfinanzielle Lage Deutschland: 1 von 5 Deutschen können ihre Wohnkosten kaum decken
28.12.2024

Laut einer Umfrage der Direktbank ING Deutschland finden 26 Prozent der Befragten es „schwer“ oder „sehr schwer“ ihre Mieten zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands bedenkliches Ungleichgewicht: Insolvenzen steigen, Gründungen sinken
28.12.2024

Im November ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen etwas gesunken. Experten betrachten das Insolvenzgeschehen dennoch mit Sorge.

DWN
Politik
Politik Sabotage-Akte stoppen: Nato will Militärpräsenz in Ostsee verstärken
28.12.2024

Das baltische Meer wird mehr und mehr zum Hotspot zwischen Russland und dem Westen. Jetzt hat Nato-Chef Mark Rutte signalisiert, dass die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Raumsonde übersteht nahen Vorbeiflug an der Sonne
27.12.2024

"Die Sonnensonde hat nach Hause telefoniert!", schreibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa aufgeregt. Das bedeutet: Der Hitzeschild hat die...

DWN
Politik
Politik Nato in der Krise: Wie sichern wir Frieden und Stabilität in Europa?
27.12.2024

Viele Deutsche sorgen sich angesichts der Lage in der Ukraine vor einer Ausweitung des Krieges. Der neue Nato-Generalsekretär hält dies...

DWN
Finanzen
Finanzen Notenbanker durch und durch: Ex-Bundesbankpräsident Schlesinger zum Gedenken
27.12.2024

Zeit seines Lebens hat sich Helmut Schlesinger für eine stabile Währung eingesetzt. Dabei scheute er auch nicht den Konflikt. Nun ist der...