Politik

Chinese kauft eine Tonne Gold - und bekommt Schrott geliefert

Ein chinesischer Unternehmer kaufte eine Tonne Gold für 25 Millionen Euro von einer Firma aus Ghana, um es an wohlhabende Kunden in China weiterzuverkaufen. Doch statt dem begehrten Edelmetall, erhielt er Wolfram-Barren mit Goldüberzug. Die Polizei geht vom größten Golddiebstahl seit über einem Jahrzehnt aus.
08.06.2014 01:28
Lesezeit: 1 min

Der chinesische Unternehmer Zhao Jingjun handelt beruflich mit Rohstoffen, vorallem Eisenerz und Gold aus Australien, Afrika und Südamerika. Als der Unternehmer kürzlich eine Lieferung von Goldbarren vor den Augen seines Kunden öffnete, stellte er jedoch fest, dass die Gold-Barren gegen wertlose Wolfram-Barren ausgetauscht wurden. Sollte das gesamte Gold im Wert von über 25 Millionen Euro gestohlen worden sein, wäre es der größte Raub in Hongkong seit über zehn Jahren.

Der chinesische Unternehmer verständigte sofort die Polizei und konnte anhand von Dokumenten nachweisen, dass er das Gold im Umfang von 998kg von einer Firma in Ghana geordert hatte, wie die South China Morning Post berichtet. Die Lieferung kam im April in 14 Kisten in einem Privatflugzeugs in Hongkong an. Seine Angestellten versicherten ihm, dass die Kisten echtes Gold enthielten, als sie in Ghana verladen wurden. In Hongkong wurden die Barren in einem Lagerhaus zwischengelagert, bevor sie an die Kunden ausgeliefert wurden.

„Wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die Goldbarren schon vor ihrer Ankunft in Hongkong gegen Metallbarren ausgetauscht wurden“, zitiert die South China Morning Post einen Polizei-Sprecher.

Ob das Gold schon in Ghana oder erst in Hongkong ausgetauscht wurde, ist noch unklar. Hongkong zieht viele Goldräuber an, da ein Großteil des Goldes, das nach Asien fließt, die Hafenstadt passiert. Bereits vier Jahre zuvor wurden in einem ähnlichen Fall 265 Goldbarren von der Firma Yuen Long gestohlen. Die Polizei konnte damals die Täter festnehmen und einen Großteil der Barren im Wert von über 8 Millionen Euro wiederfinden.

Die asiatische Nachfrage nach Gold ist immens. Chinas Zentralbank deckt sich seit geraumer Zeit heimlich und im großen Stil mit Gold ein (mehr hier). Aber auch private Anleger aus China haben einen „unersättlichen Appetit“ auf das Edelmetall. Unternehmen wie Brinks, UBS und die Deutsche Bank bauen deshalb riesige Gold-Tresore in Asien auf, um die Nachfrage nach physischem Gold befriedigen zu können (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Wachstum von mehr als 600 Prozent: Senioren setzen verstärkt auf Cannabis als Medizin
28.08.2025

Immer mehr ältere Menschen entdecken Cannabis als Medizin – mit erstaunlichen Wachstumszahlen. Doch die Entwicklung wirft Fragen auf:...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russlands Wirtschaft taumelt: Drei Faktoren könnten den Zusammenbruch auslösen
28.08.2025

Russlands Wirtschaft gerät unter dreifachen Druck: Die Zentralbank warnt, der Staatsfonds schmilzt, und die Energieeinnahmen brechen weg....

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie im Aufwind: Europas größte Munitionsfabrik nimmt Betrieb auf
28.08.2025

Die Rheinmetall-Aktie rückt in den Fokus der Anleger: Mit der Eröffnung von Europas größter Munitionsfabrik in Deutschland setzt der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bitkom-Umfrage: Warum das Fax-Gerät im Handwerk noch nicht verschwindet
28.08.2025

Die Digitalisierung verändert viele Branchen, doch im Handwerk bleibt das Fax-Gerät erstaunlich präsent. Trotz Chancen und Potenzial...

DWN
Politik
Politik Rentensystem in Deutschland: Mehr Senioren kosten mehr Geld – welche Lösungen sind realistisch?
28.08.2025

Immer mehr Menschen gehen in Deutschland in den Ruhestand – doch die Ausgaben steigen drastisch. Neue Zahlen der Deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schrumpfende Position: Deutschlands Weltmarktanteile gehen zurück
28.08.2025

Deutschlands Weltmarktanteile geraten seit Jahren unter Druck. Trotz starker Exportindustrie verliert die Bundesrepublik kontinuierlich an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strategien für mehr Energieautarkie: Wie sich der Mittelstand unabhängig macht
28.08.2025

Strom vom Firmendach, Verträge mit Erzeugern und digitale Kontrolle über den Verbrauch: Für viele Mittelständler wird Energieautarkie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone-Wirtschaftsstimmung: Unerwartete Eintrübung im August
28.08.2025

Die Eurozone-Wirtschaftsstimmung hat sich im August stärker eingetrübt als erwartet. Neue Daten zeigen, dass das Vertrauen in mehrere...