Die CDU-Ministerpräsidentin des Saarlands, Annegret Kramp-Karrenbauer, könnte die kommende Bundeskanzlerin werden. Das ist scheinbar der Wunsch von Kanzlerin Angela Merkel, die kommendes Jahr ihren Posten räumen könnte.
Merkel habe Kramp-Karrenbauers Fähigkeiten und Qualitäten während der Koalitions-Verhandlungen im vergangenen Jahr kennengelernt. Dabei sei sie erstaunlich ruhig und entspannt gewesen. „Während alle rumhühnerten, stellte sie sich zwei Stühle zurecht, legte die Füße hoch und las ein Buch oder schloss einfach mal die Augen“, berichtet das Magazin Cicero. Deshalb genieße sie bei Merkel eine hohe Wertschätzung.
Der Journalist Nikolaus Blome schreibt in seinem Buch „Angela Merkel - Die Zauder-Künstlerin“, dass Merkel sich ohnehin eine „maximale Stehzeit“ von zehn Jahren gegeben habe. Diese sei 2015 erreicht. Folglich müsste sie eigentlich zurücktreten. Blome beruft sich dabei auf Personen im engsten Kreis der Kanzlerin. Die werden namentlich nicht genannt.
Die Personalie Kramp-Karrenbauer wäre auch eine Richtungs-Vorentscheidung: Kramp-Karrenbauer zählt, wie Angela Merkel, zum grünen Kreis der CDU, dessen Ursprünge auf den ehemaligen Umweltminister Klaus Töpfer zurückzuführen ist. Mit dieser Entwicklung könnte die CDU versuchen, sich noch deutlicher von der Alternative für Deutschland (AfD) abgrenzen. Die Partei von Bernd Lucke versammelt zahlreiche ehemalige CDU-Parteigänger und Funktionäre. In der CDU gibt es eine starke Strömung, die empfiehlt, rechtzeitige Koalitions-Alternativen zur SPD aufzubauen. Die SPD hat bereits vor einiger Zeit begonnen, eine Achse mit der Linkspartei zu schaffen - um sich aus der Umklammerung von der CDU zu lösen (mehr hier).
Eine weitere Favoritin ist die Verteidigungs-Ministerin Ursula von der Leyen. Die wurde in Unions-Kreisen schon seit längerer Zeit als mögliche Nachfolgerin der Kanzlerin gehandelt.