Politik

Dumping als Waffe: IS-Terroristen verkaufen Öl zum Billig-Tarif

Die Terroristen des Islamischen Staats machen Riesen-Geschäfte mit dem Schwarzhandel von Erdöl. Sie verkaufen Rohöl für bis zur Hälfte des marktüblichen Preises. Der illegale Öl-Handel ist die Haupteinnahme-Quelle der Organisation. US-Analysten fordern deshalb finanzielle Operationen gegen die radikalen Islamisten.
28.08.2014 00:07
Lesezeit: 1 min

Die Mitglieder des Islamischen Staats (IS) sind am Erdöl-Schwarzmarkt tätig. Durch den illegalen Handel mit Öl und weiteren kriminellen Aktivitäten sollen sie täglich etwa zwei Millionen US-Dollar einnehmen.

„Der Islamische Staat ist wohl die reichste Terror-Organisation, die es jemals gegeben hat“, zitiert Bloomberg den hochrangigen Ex-Mitarbeiter des US-Finanzministeriums Matthew Levitt. Der IS sei nicht in das internationale Finanzsystem eingebettet. Deshalb sei die Organisation auch nicht so „verwundbar“ wie andere Organisationen.

Im Irak kontrolliert der IS sieben Ölfelder und zwei Öl-Raffinerien und in Ost-Syrien sechs von insgesamt zehn Ölfeldern. Die Organisation verlangt 25 bis 60 US-Dollar pro Rohöl-Barrel. Am Dienstag lag der Preis für Brent-Rohöl bei 102,691 US-Dollar, meldet das Wall Street Journal.

Der IS verkauft etwa 30.000 Barrel Rohöl pro Tag, berichtet die International Business Times. Die Gewinnspanne beim illegalen Öl-Handel ist somit sehr hoch. Unter den aktuellen finanziellen Bedingungen ist das militärische Überleben des IS langfristig gesichert.

Der Terrorismus-Analyst der US-Denkfabrik RAND, Patrick Johnston, setzt sich für finanzielle Operationen gegen den IS ein. Denn darauf beruhe letztendlich seine gesamte Stärke in den eroberten Gebieten Syriens und des Iraks. Kriegsführung und die Übernahme von Verwaltungsaufgaben von Landstrichen kosten viel Geld.

Doch einen Großteil der Waffen soll der IS im Zuge seiner Kämpfe im Irak erbeutet haben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um US-amerikanisches Kriegsmaterial aus dem Bestand der irakischen Armee.

Letztlich hat die Loyalität der IS-Kämpfer nicht nur eine ideologische Basis. Die IS-Rekruten erhalten auch hohe Gehälter. Ohne die Beschneidung der finanziellen Ressourcen des IS, ist ein nachhaltiger Stopp des IS offenbar nicht möglich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...