Finanzen

Ungarn lehnt Bedingungen des IWF zur Rettung ab

Lesezeit: 1 min
06.09.2012 16:42
Die vom IWF geforderten Auflagen, um Ungarn die dringend benötigte Finanzhilfe zuzusagen, wurden überraschend vom ungarischen Ministerpräsidenten abgelehnt. Sie seien nicht mit dem nationalen Interesse vereinbar. Damit setzt sich der Streit zwischen Ungarn und dem internationalen Gläubiger fort.
Ungarn lehnt Bedingungen des IWF zur Rettung ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: EZB-Rat beschließt Bond-Kauf am Sekundärmarkt, lockert Anforderungen für Sicherheiten

Seit vergangenem Jahr hat die ungarische Kreditwürdigkeit den Junk-Status inne. Die Refinanzierungskosten des Staates sind kaum mehr zu bändigen und ein dringend notwendiges Darlehen vom IWF rückt nun wieder in weite Ferne. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die vom IWF aufgestellten Bedingungen abgelehnt.

Der IWF sah unter anderem vor, die Renten zu senken und eine außergewöhnliche Bankensteuer wieder abzuschaffen. In einer Videobotschaft auf seiner Facebook-Seite machte Ministerpräsident Orban nun deutlich, dass diese Forderungen nicht im nationalen Interesse seien. Er fügte jedoch hinzu, dass er nach einem „alternativen Verhandlungsvorschlag“ suchen werde, so die Businessweek. Nähere Angaben dazu machte er jedoch nicht. Der Forint verlor daraufhin 1,6 Prozent gegenüber dem Euro – sein größter Tagesverlust in diesem Jahr.

Ungarn braucht dringend eine Finanzspritze in Höhe von 15 Milliarden Euro. Ein Darlehen, das sich bereits mehrere Male verzögerte, weil Viktor Orban sich weigerte rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen des IWF zu akzeptieren. Zum ersten Mal hatte das ungarische Kabinett im vergangenen November um eine Finanzhilfe gebeten. Gestern noch, sagte der ungarische Ministerpräsident Reportern in Budapest, dass er eine Einigung mit dem IWF im Herbst erwarte. Beide Seiten seien „nahe an dem Punkt, an dem eine schnelle Verhandlung und der Abschluss dieser Verhandlungen realistisch sind“.

Weitere Themen

Studie: Deutsche fürchten sich vor Folgen der Schuldenkrise

Arbeitgeberverband Gesamtmetall: Deutschland droht mehr Kurzarbeit

EU will Europarlament und mehr Haushaltskontrolle


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...