Politik

Russischer Milliardär steigt beim Nürburgring ein

Lesezeit: 1 min
31.10.2014 01:59
Ein Freund des Fußball-Oligarchen Roman Abramowitsch übernimmt trotz der Sanktionen gegen Russland die Mehrheit beim Nürburgring. Nachdem das Land Rheinland-Pfalz dort Millionen an Steuergeldern versenkt hat, soll statt eines Freizeitparks wieder Motorsport betrieben werden.
Russischer Milliardär steigt beim Nürburgring ein

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Nürburgring in der Eifel kommt mehrheitlich in russische Hände. Der milliardenschwere Unternehmer Viktor Charitonin übernimmt die Anteile des mittelständischen Autozulieferers Robertino Wild, wie die Sanierer der traditionsreichen Rennstrecke am Donnerstag mitteilten. Wilds Düsseldorfer Firma Capricorn hatte zusammen mit dem ehemaligen Unternehmensberater Axel Heinemann (GetSpeed) den Zuschlag für den Ring erhalten, hatte aber Schwierigkeiten, den Bar-Anteil des Kaufpreises von 77 Millionen Euro aufzubringen. Kredite über 45 Millionen Euro sollte die Deutsche Bank beisteuern.

Charitonin gehört der russische Arzneimittelhersteller Pharmstandard und gilt als enger Geschäftsfreund des ebenfalls sportbegeisterten Oligarchen Roman Abramowitsch. Über diesen sei auch der Kontakt zwischen Wild und Charitonin zustandegekommen, hieß es im Umfeld der Transaktion.

Die NR Holding des neuen Gesellschafters habe die zweite und dritte Rate des Kaufpreises - zusammen zehn Millionen Euro - vorzeitig bezahlt, sagte ein Sprecher der Ring-Sanierer. "Die Gesamtfinanzierung ist sichergestellt." An Wilds Konzept wolle der neue Eigentümer festhalten. Der Ring solle wieder auf den Motorsport konzentriert werden, rund um die "Grüne Hölle" sollen sich motorsportnahe Autozulieferer ansiedeln.

Das Land Rheinland-Pfalz war mit dem Plan gescheitert, aus dem abgelegenen Gelände einen großen Freizeitpark zu machen. Die EU-Kommission verbot dem Land weitere Subventionen, worauf die Besitz- und Betreibergesellschaften Insolvenz anmelden mussten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...