Unternehmen

USA wollen Merkel zu mehr Engagement für das TTIP motivieren

Die US-Regierung will den Besuch von Angela Merkel nutzen, um die Kanzlerin zu einem stärkeren Engagement für das Freihandelsabkommen TTIP zu motivieren. Die USA sind mit den Fortschritten bei den den Verhandlungen für eine gemeinsame Freihandelszone unzufrieden. Vor allem der starke Widerstand der Bürger in Europa stört die Amerikaner.
09.02.2015 16:13
Lesezeit: 1 min

Anfang Dezember hatte die neue EU-Handelsministerin bei der Wiederaufnahme der Gespräche noch von einem Neuanfang in Sachen TTIP gesprochen. Die Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche ist jedoch nicht zur Zufriedenheit der USA verlaufen. Schon am Freitag hieß es von Dan Mullaney, dem amerikanischen Verhandlungsführer, dass die Verhandlungen „konstruktiv waren“, aber „wir brauchen mehr“. Die USA wollen unter anderem bessere Angebote bei Dienstleistungen und Investitionen.

Washington sei enttäuscht und werde deswegen mit Angela Merkel noch einmal darüber sprechen, sagte ein hochrangiger US-Beamter der FT. In den kommenden Wochen wolle Washington dann auch auf europäischer Ebene noch einmal darüber beraten. Die Entscheidung aber, mit Merkel bereits am Montag allein über die Verhandlungen zu sprechen, dürfe nicht als Meinungsverschiedenheit der beiden gewertet werden, so der Beamte. Schließlich sei Washington weiterhin der Ansicht, dass Merkel die TTIP-Gespräche befürworte, während die Skepsis in der deutschen Bevölkerung wächst.

Mit Blick auf EU-Beamte und die EU-Kommission hätte man jedoch Bedenken, so die US-Beamten. Es sei auch fraglich, ob die Beamten in Brüssel tatsächlich in der Lage seien, der Forderung ihrer Regierungschefs nach schnelleren Fortschritten zu entsprechen. Denn nicht nur in Deutschland stehen die TTIP-Verhandlungen unter Druck. Auch in anderen europäischen Ländern wächst die Skepsis, ganz besonders auch aufgrund der Geheimhaltung von Dokumenten und Beratungen im Hinterzimmer. So haben erst vor wenigen Tagen mehrere Bürgerinitiativen bei der EU Beschwerde wegen der Geheimhaltung eingelegt.

Auf der anderen Seite, waren aber auch die EU-Beamten nicht mit den Ergebnissen der vergangenen Woche zufrieden. Die Bedenken der USA seien „verrückt“, sagten zwei EU-Beamte der FT. Vielmehr habe man Bedenken, dass die Obama-Regierung sich mittlerweile mehr auf die so genannte Trans-Pacific-Partnership TPP konzentriere. Ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und elf anderen Ländern wie Australien, Chile und Kanada.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...