Politik

Rumänien: Neuer Geheimdienst-Chef warnt EU vor Ungarn

Der neue rumänische Geheimdienstchef sieht Ungarn als potentielles U-Boot der Russen in der EU. Die Politik der Regierung Orbán schade der EU und der Nato. Die Amerikaner haben die Ungarn schon vor einiger Zeit auf die schwarze Liste gesetzt.
23.02.2015 00:39
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der vom neuen rumänischen Präsidenten Klaus Werner Johannis eingesetzte Geheimdienst-Chef Eduard Hellvig warnt in einem Artikel vor einer Gefahr, die von Ungarn für die gesamte EU ausgehe. Ungarn unter der Orbán-Regierung sei ein „trojanisches Pferd“, welches unter dem Einfluss Russlands stehe, zitiert ihn Euractiv.

Hellvig wörtlich:

„Die russisch-ungarischen Partnerschaft bedroht nicht nur die rumänisch-ungarische strategische Partnerschaft, die durch die nationalistische Feindseligkeit von Budapest immer inhaltsloser wird, sondern auch die Interessen der NATO und der EU in der Region. Deshalb glaube ich, dass Rumänien, das von dieser vergifteten russisch-ungarischen Entente klammerhaft eingefangen wurde, eine führende Rolle bei der Verteidigung der demokratischen Werte und Interessen in der Region wahrnehmen muss.“

Schließlich seien Rumänien, Polen, Estland, Lettland und Litauen „die Hauptziele des russischen Imperialismus“, so Hellvig (Video am Anfang des Videos). Deshalb plädiert der Deutsch-Rumäne ganz im Sinne von Präsident Johannis für eine Aufstockung der Militär-Ausgaben. Der österreichische Standard berichtet, dass es mit Johannis keine rumänisch-ungarische oder rumänisch-russische Annäherung geben werde.

Rumänien hat erst kürzlich seinen Sparkurs aufgegeben, um die Militär-Ausgaben drastisch zu erhöhen. 

Die Warnung des rumänischen Geheimdienst-Chefs passt in das Bedrohungsbild, das die USA von Ungarn und Russland verbreiten. Im vergangenen Jahr hatten die USA mehrere Einreise-Verbote für hochrangige ungarische Beamte verhängt. In den vergangenen Monaten war es in Ungarn zu mehreren Demonstrationen gegen Regierungschef Victor Orbán gekommen. Wer wirklich hinter den Demonstrationen gegen Orbán steckte, ist unklar. Orbán hatte die jüngsten Parlamentswahlen mit klarer Mehrheit gewonnen.

Rumänien will wie Deutschland offenkundig den Vorgaben der Amerikaner folgen. Die deutsche Regierung erstellt derzeit eine neue Militär-Doktrin, die sich gegen Russland richtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...