Finanzen

Russische und ukrainische Staatsanleihen stürzen ab

Anleger verkauften am Montag verstärkt ukrainische und russische Staatsanleihen. Das traf auch die Währungen der beiden Staaten. Die ukrainische Hyrwnia stürzte im Vergleich zum Dollar auf ein Rekordtief.
23.02.2015 16:18
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Montag kam es erneut zu Verkäufen von ukrainischen und russischen Anleihen. Dies trieb die Rendite der ukrainischen Dollar-Bonds mit einer Laufzeit bis 2017 auf 56,411 Prozent von 52,497 Prozent am Freitag. Die der 2043 auslaufenden russischen Titel stieg auf 7,016 von 6,792 Prozent.

Auch die Währungen der beiden Staaten werteten ab. Ein Dollar stieg zeitweise um mehr als zehn Prozent auf ein Rekordhoch von 30,51 Hrywnia. Zur russischen Valuta verteuerte er sich um bis zu 4,6 Prozent auf 64,55 Rubel.

„Die Währungen und die Anleihen befinden sich in einem Teufelskreis“, sagte David Hauner, Chef-Anlagestratege für Ost- und Mitteleuropa bei Bank of America Merrill Lynch. Dies gelte vor allem für die Ukraine, da der Wechselkursverfall die Furcht vor einem Schuldenschnitt schüre. Seit Anfang 2014 hat sich der Wert des Dollar zur Hrywnia mehr als verdreifacht.

Im Kampf gegen die Abwertung ihrer Währung verschärfte die ukrainische Zentralbank ihre Kapitalkontrollen. Die ab Mittwoch geltenden Bestimmungen verbieten es Banken unter anderem, Unternehmen für den Kauf von Devisen Kredite in Hrywnia zur Verfügung zu stellen. Börsianer zweifelten an der Wirksamkeit dieser Maßnahmen. „So lange der Krieg weitergeht, gibt es keinen Grund für eine Stabilisierung des Wechselkurses“, sagte einer von ihnen.

Die Ukraine sagte am Montag den geplanten Abzug schwerer Waffen aus den Kampfgebieten wegen angeblicher Angriffe von Rebellen ab. Diese wiesen die Vorwürfe zurück.

Der Druck auf Russland soll nun erneut verschärft werden. Am Wochenende haben die USA und Großbritannien härtere Sanktionen angekündigt (Video am Anfang des Artikels). Die neuen Maßnahmen sollen der „russischen Wirtschaft Schmerzen bereiten“, so US-Außenminister John Kerry. Im Fokus stehen Maßnahmen, die eine Pleitewelle unter russischen Unternehmen auslösen könnten. Banken sollen laufende Kredite fällig gestellt werden, um die Institute von der Finanzierung abzuschneiden.

Die russische Sberbank hat offenbar bereits auf die Sanktionen reagieren müssen. Medien berichten über einen Rückzug aus dem Osteuropa-Geschäft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU-Kommission startet Defizitverfahren gegen Österreich
05.06.2025

Österreich steht wegen seiner hohen Neuverschuldung unter Druck. Die EU-Kommission will ein Defizitverfahren einleiten – und könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerentlastungen: Bundesregierung will Investitionen ankurbeln
05.06.2025

Steuerliche Anreize sollen die deutsche Wirtschaft aus der Flaute holen. Die Bundesregierung setzt auf Abschreibungsmöglichkeiten und eine...

DWN
Politik
Politik Showdown in Washington: Merz trifft Trump – Annäherung oder Abrechnung?
04.06.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz reist nach Washington, um Donald Trump die Hand zu reichen – doch der Empfang dürfte frostig werden....

DWN
Politik
Politik Bulgarien bekommt den Euro - nicht alle freuen sich darüber
04.06.2025

Die EU-Kommission macht den Weg frei: Bulgarien darf 2026 den Euro einführen. Doch im Land regt sich massiver Widerstand. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell auf Rekordkurs: Doch deutsche Anleger bleiben zurückhaltend – die Gründe
04.06.2025

Der Goldpreis steigt erneut auf ein beeindruckendes Niveau – doch die deutsche Nachfrage sinkt. Was steckt hinter dieser paradoxen...

DWN
Politik
Politik Zinswende mit Risiko – Steuert Lagarde Europa in die Deflation?
04.06.2025

Christine Lagarde will am Donnerstag erneut die Zinsen senken – trotz globaler Unsicherheiten, Handelskonflikten und überraschend...

DWN
Politik
Politik NATO fordert 5 Prozent fürs Militär – doch Europas Regierungen spielen weiter auf Zeit
04.06.2025

Während Russland aufrüstet und zum Gegenschlag bereitsteht, warnt die NATO vor einem historischen Sicherheitskollaps – doch viele...

DWN
Politik
Politik Grenzkontrollen: Dobrindt und Frei verteidigen Linie der Bundesregierung
04.06.2025

Ein Gerichtsurteil stellt die Rechtmäßigkeit aktueller Grenzpraktiken infrage – doch Innenminister Dobrindt und Kanzleramtschef Frei...