Politik

Österreich: Die Flüchtlinge wollen nach Deutschland

Österreich sieht sich mit der großen Zahl an Flüchtlingen überfordert und schickt die Flüchtlinge weiter nach Deutschland. Die Hilfsorganisationen arbeiten mit Hochdruck, um den Flüchtlingen für die Nacht ein Dach über dem Kopf zu beschaffen.
27.10.2015 22:12
Lesezeit: 1 min

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Die deutschen Polizeibeamten in Passau haben große Schwierigkeiten damit, den Flüchtlingsstrom aus Österreich unter Kontrolle zu bringen. Das liegt unter anderem daran, dass ihre österreichischen Beamten die Menschen weitgehend unkontrolliert und ungeordnet passieren lassen. Am Montag wurden etwa 700 Flüchtlinge zum österreichisch-deutschen Grenzübergang bei Passau transportiert. Als die Menschen aus den Bussen ausstiegen, liefen sie ungeordnet nach Passau rüber, berichtet Die Welt. Die Österreicher ließen die Menschen gewähren, doch einem Polizeibeamten platzte angesichts der Sorglosigkeit der österreichischen Polizisten der Kragen. Per Lautsprecher rief er den Österreichern zu: „Ich bitte Sie höflichst, die Einreisewilligen auf den Bürgersteig zu verbringen.“

Der Passauer Landrat Franz Meyer äußert ebenfalls scharfe Kritik an den österreichischen Beamten. Diese würden Tausende von Flüchtlingen ohne Ankündigung an der bayrischen Grenze abladen. Das aktuelle Problem bestehe nicht an einem Mangel an Bussen, sondern an Zielen, so Meyer. Die Behörden wüssten nicht mehr, wo sie die vielen Menschen unterbringen sollen. Doch der Sprecher der österreichischen Bundespolizeiinspektion Freyung, Heinrich Onstein, weist die Kritik zurück. Die Lage sei unkontrollierbar. „Was sollen wir machen? Die Menschen gehen einfach selbst los. Wir können sie nicht aufhalten. Sie wollen alle nach Deutschland“, so Onstein.

Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann fordert von der Bundesregierung seit Anfang Oktober die Schließung der Grenze zu Österreich. Ein Flüchtling, der sich in einem sicheren Drittstaat wie Österreich befinde, habe keinen Anspruch auf politisches Asyl in Deutschland, so Herrmann. Heinz Schaden, Bürgermeister der Stadt Salzburg, solidarisiert sich mit den deutschen Behörden und macht das Innenministerium in Wien für das Chaos verantwortlich. Die Regierung in Wien leite den Flüchtlings-Strom bewusst nach Deutschland weiter. Das sei eine „gesteuerte Aktion“.

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