Deutschland

Schäuble macht Druck: Bei Staatspleite Griechenlands bricht Eurozone auseinander

In seiner Regierungserklärung vor der Bundestags-Abstimmung über die neuen Finanzhilfen für Griechenland betonte der Finanzminister, dass Griechenland die größten fiskalischen Anpassungen in der Geschichte der EU gemacht habe. Aber Schulden dürfe man dem Land nicht erlassen.
30.11.2012 10:31
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Bundestag winkt neue Finanzhilfen für Griechenland durch

In den kommenden Stunden wird im Bundestag über den neuen Griechenland-Deal abgestimmt, der zum ersten Mal direkte Zahlungen Deutschlands an Athen notwendig machen würde (mehr hier). Vor der Debatte über die neuen Hilfen und der anschließenden Abstimmung wandte sich Wolfgang Schäuble noch einmal an die Abgeordneten. Noch einmal schloss er einen Schuldenschnitt für Griechenland aus (der wird aber notwendig sein – hier). „Wenn man sagt, die Schulden werden erlassen, dann ist die Bereitschaft zum Sparen entsprechend geschwächt", so Schäuble. So könnten die Probleme nicht gelöst werden.

Die neuen Griechenlandhilfen sind Wolfgang Schäuble zufolge aber wichtig. Es gehe dabei „in Wahrheit" nicht nur um Griechenland. Ohne diese Hilfen drohe eine Staatspleite, die Konsequenzen wären gar nicht absehbar. Das Scheitern Griechenland könnte eine Entwicklung in Gang setzen, an deren Ende das Auseinanderbrechen der Eurozone stehen könnte.

Dennoch müsse das Land die Auflagen Zug um Zug umsetzen, um die Hilfen wirklich zu bekommen, versichert der Finanzminister. So müsse die griechische Bevölkerung eine schwere Last tragen, aber wenn die Menschen dazu bereit sind, „dann werden wir ihnen dabei helfen". Das Langzeit-Ziel für Griechenland sei, dass das Land seine eigenen Schulden wieder zahlen könne. Anschließend ging Schäuble auch noch einmal auf die Bedeutung der EU für Deutschland ein. Kein Land proftiere mehr davon, Teil der EU zu sein, als Deutschland, betonte er.

Weitere Themen

60 Milliarden Euro fehlen: Bank of England warnt vor neuer Bankenkrise

UN-Vollversammlung erkennt Palästina als Beobachter-Staat an

EU-Kommission: Lohnsteuer in Europa ist viel zu hoch

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...