In der Brüsseler Problem-Gemeinde Molenbeek ist es am Samstag zu Krawallen gekommen. Etwa 400 Menschen versammelten sich in der Nähe des Bezirksrathauses, berichteten belgische Medien laut dpa. Als sich eine Gruppe von etwa 100 Menschen in Richtung der Brüsseler Innenstadt auf den Weg machte, wurde sie von der Polizei abgedrängt. Es flogen Steine und Müllbehälter auf die Sicherheitskräfte, berichtete der Radiosender RTBF.
Zusammen seien in Molenbeek und auf dem zentralen Börsenplatz, wo es eine ungenehmigte Versammlung gab, etwa 100 Personen vorläufig festgenommen worden, berichteten belgische Medien. Bei einem der Festgenommenen handelte es sich demnach um einen Kraftfahrer, der eine Polizeikette durchbrach und eine Passantin verletzte, meldet die AFP. Gegen Abend beruhigte sich die Lage.
Die Terroranschläge vom 22. März mit 32 Toten führen zu erheblichen Spannungen in der belgischen Hauptstadt. Rechtsextreme hatten zunächst zu einer Demonstration in Molenbeek aufgerufen, wo viele Einwanderer leben. Die Demonstration wurde aber von der Region Brüssel verboten. Am Börsenplatz in der Innenstadt hatten sich linke Gruppen versammelt.
Trotz des Verbotes einer anti-islamistischen Demonstration im Brüsseler Stadtteil Molenbeek haben sich am Samstag in dem Problemviertel mehrere hundert Menschen versammelt. Im Brüsseler Zentrum kamen nach Polizeiangaben zudem mehrere linksgerichtete Gruppen zusammen. Beamte lösten die Versammlungen auf. Die Polizei nahm vorübergehend mehr als hundert Menschen in Gewahrsam, von denen jedoch nur zwei weiter festgehalten wurden.
Die Bürgermeisterin von Molenbeek, Françoise Schepmans, hatte das Demonstrationsverbot am Mittwoch damit begründete, dass Proteste zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen könnten. Der Aufruf zu der Kundgebung stammte von der rechtsextremen Gruppierung Génération Identitaire. Am Ostersonntag hatten im Stadtzentrum von Brüssel rund 300 Hooligans für Entsetzen gesorgt, die auf dem zentralen Börsenplatz nationalistische Parolen verbreiteten.