Politik

Italien muckt auf: Der Euro ist nur noch Zeitverschwendung

Der italienische Finanzminister Padoan hat in drastischen Worten die gemeinsame Haftung für die Banken als unerlässlich für den Fortbestand des Euro gefordert. Auch in Portugal wächst die Frustration über den Austeritätskurs.
07.06.2016 00:50
Lesezeit: 1 min

Die Stimmung gegen den Euro und gegen die EU-Austeritätsprogramme droht im Süden Europas zu kippen. Frankreich und Italien wollen, wie Reuters in seinem englischsprachigen Dienst berichtet, nicht auf eine gemeinsame Haftung in der Banken-Union verzichten. Die Agentur zitiert den eigentlich als besonnen geltenden italienischen Finanzminister Pier Carlo Padoan mit den Worten: „Wenn es keine gemeinsame Haftung für die Risiken gibt – warum verschwenden wir unsere Zeit dann noch mit dem Euro?“ Die Kritik richtet sich an Deutschland und andere Euro-Staaten, die die gemeinsame Einlagensicherung vor wenigen Tagen zu Fall gebracht haben und stattdessen eine Kredit-Vergabe unter den Banken sowie ein nationales Veto für grenzüberschreitende Banken-Rettungen wollen. Frankreich und Italien wiederum beklagen sich über die strengen Eigenkapitalvorschriften für Banken in der EU, die nach ihrer Ansicht höher liegen als internationale Standards.

In Portugal wiederum will der Linke Block eine Abkehr vom Austeritätskurs. Die Gruppe hält es für fundamental ungerecht, dass Portugal von der EU dafür bestraft werden soll, weil man sich an die Vorgaben der EU gehalten hatte. Es könne nicht sein, dass die Portugiesen keinen Spielraum beim Defizit bekommen sollen, sagte Catarina Martins vom Bündnis der Zeitung Economico.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
02.06.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Politik
Politik Ukraine: Drohnenoffensive gegen Putins Luftwaffe – bringt der Verlust strategischer Bomber Russland zu Zugeständnissen?
02.06.2025

Mitten in den Vorbereitungen für neue Friedensverhandlungen in Istanbul verpasst die Ukraine dem Kreml einen historischen Schlag: Mit...

DWN
Technologie
Technologie „KI wird Menschen nicht ersetzen – aber Menschen, die sie nutzen, werden jene verdrängen, die es nicht tun.“
02.06.2025

Was kommt nach dem digitalen Wandel? Die dänische Futuristin Anne Lise Kjaer über multipolare Macht, echte Nachhaltigkeit und warum die...