Deutschland

Wegen Krise: Air Berlin verschärft Sparprogramm und streicht 900 Arbeitsplätze

400 Millionen Euro will die Fluggesellschaft insgesamt einsparen. Die Krise hat die deutsche Wirtschaft längst erreicht: Im vierten Quartal des vergangenen Jahres ging das Wirtschaftswachstum um 0,5 Prozent zurück. Grund hierfür waren die sinkende Inlandsnachfrage und ein drastischer Rückgang der Unternehmensinvestitionen.
15.01.2013 11:51
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Inflationsgefahr: Preise für Lebensmittel deutlich gestiegen

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin muss noch mehr sparen. Wie Air Berlin am Dienstag mitteilte, sollen nun weitere 900 Arbeitsplätze gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei nicht ausgeschlossen, so Reuters. Bis Ende 2014 will die Fluggesellschaft insgesamt 400 Millionen Euro einsparen. Die Airline ist bereits seit längerer Zeit in der Krise. Zuletzt machte ihr die Verschiebung des Eröffnungstermins für den neuen Großflughafen Air Berlin zu schaffen. Eine Feststellungsklage wurde eingereicht, die Fluggesellschaft drängt auf Schadensersatz (mehr hier). Vergangene Woche trat zudem Hartmut Mehdorn als Chef der Fluggesellschaft zurück.

Doch nicht nur Air Berlin ist von der Krise in Europa betroffen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, ist die deutsche Wirtschaft nach ersten Hochrechnungen im vierten Quartal um 0,5 Prozent geschrumpft. Insgesamt ist das BIP im Jahresdurchschnitt zudem nur noch um 0,7 Prozent gewachsen – deutlich weniger als 2010 (+4,2%) und 2011 (3.0%).

Der Ausblick für 2013 ist verhalten. Trotz niedriger Zinssätze haben die Unternehmen weniger investiert. Gegenüber dem Vorjahr sanken beispielsweise die Investitionen in Anlagen und Maschinen preisbereinigt um 4,1 Prozent – 2011 wurde hier noch ein Anstieg von 7,3 Prozent verzeichnet. Die Bauinvestitionen fielen ebenfalls: um 1,1 Prozent. Negativ wirkte sich zudem die Entwicklung der Inlandsnachfrage aus. Die privaten Konsumausgaben konnten zwar gegenüber dem Vorjahr noch ein leichtes Wachstum von 0,8 Prozent erreichen,  fielen aber deutlich niedriger aus als das Wachstum von 1,7 Prozent im vergangenen Jahr.

Weitere Themen

Deutsche zahlen Rekord-Steuern, Schäuble macht neue Schulden

Bundesbank holt weitere Goldreserven nach Deutschland zurück

95 Prozent der Spanier sagen: Wir haben Vertrauen in die Politik verloren

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...