Deutschland

Auch ohne Fiskal-Pakt: Parteien wollen ESM rasch durchwinken

Regierung und Opposition verhandeln über die Abstimmungen zu Fiskalpakt und ESM. Die SPD ist „prinzipiell zu einer Verabschiedung des ESM vor der Sommerpause bereit”, erklärt Fraktionsgeschäftsführer Oppermann. Für den Fiskalpakt, bei dem es ums Sparen geht, brauche man aber deutlich mehr Bedenkzeit.
23.05.2012 15:11
Lesezeit: 1 min

„Es spricht nichts dagegen, den Fiskalpakt erst im September zu verabschieden”, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann am Mittwoch in Berlin. Die SPD wies bereits darauf hin, dass es einigen Diskussionsbedarf aufgrund der „schwierige Lage der Bundesländer“ hinsichtlich des Fiskalpaktes gebe (hier) und forderte wie Francois Hollande auch ein Wachstumspaket. Die Ideen der SPD lassen sich jedoch schwer ohne Neuverschuldung umsetzen (mehr hier). Bereits vor zwei Monaten seien Verhandlungen mit Angela Merkel angekündigt worden. „Jetzt wird es knapp“, so Thomas Oppermann.

Es sei schwer vorstellbar, „wie wir vor der Sommerpause noch den Fiskalpakt schaffen sollen”. Diese Woche Donnerstag soll es nun zu ersten Gesprächen im Kanzleramt kommen. Die Koalition will eigentlich den Fiskalpakt und des ESM-Vertrag als Gesamtpaket im Bundestag und Bundesrat verabschieden – am 25. Mai sollte das Parlament darüber abstimmen. Um diesen Termin einhalten zu können, müsste es aber bereits am Donnerstag zu einer Einigung zwischen Koalition und Opposition kommen, da Union und FDP eine Zwei-Drittel-Mehrheit für die Verabschiedung benötigt.

Da der ESM bereits am 1. Juli in Kraft treten soll, sei seine Fraktion „prinzipiell zu einer Verabschiedung des ESM vor der Sommerpause bereit”, sagte Thomas Oppermann. Um wenigstens diesen Zeitplan einzuhalten, müsste der ESM-Vertrag in den letzten beiden Sitzungswochen Mitte und Ende Juni vom Bundestag ratifiziert werden.

Bei der Union stoßen die Forderungen der Opposition weiterhin auf Unverständnis. Da die Entscheidungen von „elementaren deutschen Interesse seien“, hätte die SPD eine „große Verantwortung“, äußerte sich CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt am Mittwoch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie: Grüner Move beim bayrischen Autobauer – neuer iX3 besteht zu einem Drittel aus Recycling
17.08.2025

Mit dem neuen iX3, dem ersten Elektroauto der neuen Klasse, verfolgt BMW erstmals einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung seines...

DWN
Politik
Politik Tarnung 4.0: Bundeswehr rüstet sich für urbane Einsätze
17.08.2025

Die Bundeswehr stellt ihre Kampfbekleidung auf Multitarn um. Ab 2026 soll der Multitarndruck das alte Flecktarnmuster ablösen. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenturbulenzen? So machen Sie Ihr Wertpapierdepot krisenfest
17.08.2025

Börsenkurse schwanken, politische Unsicherheiten nehmen zu – und das Depot gerät ins Wanken. Wie schützen Sie Ihr Vermögen, ohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitale Erschöpfung: Wie Technologien helfen können, die Überlastung durch Technologien zu lindern
17.08.2025

Müde, obwohl Sie ausgeschlafen sind? Reizbar, obwohl nichts passiert ist? Der Grund könnte digitale Erschöpfung sein – ein stiller...

DWN
Finanzen
Finanzen Gruppeneffekt an der Börse: Wenn Freunde das Portfolio steuern
17.08.2025

Unsere finanziellen Entscheidungen sind oft weniger durchdacht, als wir glauben. Menschen in unserem Umfeld können erheblichen Einfluss...

DWN
Panorama
Panorama Dienstleister für Visa und ETA: Zwischen Hilfe und Abzocke – was Sie wissen müssen
17.08.2025

Reisen wird komplizierter: In vielen Ländern reicht der Reisepass nicht mehr. Visa, ETA oder digitale Einreisekarten sind nötig....

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerhinterziehung: Zahl der Betriebsprüfungen geht seit Jahren zurück - das bringt Probleme mit sich
17.08.2025

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung ist immer wieder ein erklärtes Ziel der Politik. Doch in der Realität gibt es immer weniger...

DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...