Politik

Ohrfeige für Sparkurs: Litauen straft Regierung ab

Die Stimmen sind ausgezählt: Premierminister Andrius Kubilius ist abgewählt. Die litauische Bevölkerung kehrt dem harten Sparkurs den Rücken zu. Die Opposition will den Gürtel bei den Sparmaßnahmen wieder lockern.
15.10.2012 13:22
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Wegen Unsicherheit: Deutsche investieren, statt zu sparen

Nachdem mehr als drei Viertel aller Stimmen in den Distrikten Litauens ausgezählt sind, zeichnet sich eine Machtübernahme durch die Opposition ab. Das Links-Bündnis aus Arbeiterpartei und Sozialdemokraten kommt derzeit auf 40 Prozent der gezählten Stimmen. Die Regierungspartei von Ministerpräsident Kubilius erreicht indes nur 13 Prozent. Das ist eine deutliche Abfuhr für die Sparmaßnahmen der Regierung, die der Bevölkerung im Verlauf der Schuldenkrise aufgebürdet wurden.

Dabei wurde die Regierung international aufgrund ihrer resoluten Kürzungen bei Staatsausgaben, Renten und Löhnen gelobt. Das Vertrauen der Bevölkerung hat Ministerpräsident Kubilius jedoch verloren. „Wir haben eine schwierige Periode hinter uns und mussten harsche Entscheidungen treffen“, rechtfertigt Kubilius seine Agenda einem Bericht von Die Presse zufolge. Der scheidende Regierungschef wollte im Falle einer Wiederwahl seine harte Linie fortführen.

Oppositionsführer Algirdas Butkevicius gab sich schon bei der Stimmabgabe am Sonntag siegessicher und will in einer neuen Regierung den Mindestlohn anheben. „Wir werden aber nicht verschwenderisch mit geliehenem Geld umgehen“, sagte er in einer Pressekonferenz am Montag, „Wir müssen unser Geld selbst verdienen, um die Erträge für die Auffüllung der Staatskassen zu steigern“, zitiert ihn Reuters. Die Schuldenkrise zwang bereits mehrere Regierungschefs in Europa in die Knie, darunter Berlusconi (mehr hier) in Italien, Sarkozy (hier) in Frankreich sowie Lucas Papademos in Griechenland, das Merkel nun vor "unkontrollierbaren Entwicklungen bewahren will (hier).

Weitere Themen

Deutschlands Renten: Weltweit nur drittklassig

Troika: „Wir haben Fehler gemacht“

EU-Beamter: Bailout für Spanien im November

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...