Politik

Französische Werft: Gewerkschaften bitten um Verstaatlichung

Die Auftragsbücher der französischen Werft Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire am Atlantik sind leer. Nun fordern die Gewerkschaften, der französische Staat möge das Werk übernehmen.
30.11.2012 23:46
Lesezeit: 1 min

Die drei großen Gewerkschaften CFTC, Solidaires und Force Ouvrière haben die französische Regierung ersucht, die Werft Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire am Atlantik zu verstaatlichen. Eine Verstaatlichung sei unausweichlich, weil die Auftragslage so schlecht sei, sagte ein Gewerkschaftsführer. Nur de französische Steuerzahler könne die Arbeitsplätze der Arbeiter erhalten. Die Werft, die unter anderem das Luxusschiff Queen Mary 2 gebaut hat, beschäftigt nur noch 2.100 Arbeiter, davon 1.000 in Kurzarbeit. Auch die Zahl der Zulieferer ist drastisch gesunken. Das größte Problem: Für 2013 gibt es keine Aufträge mehr, die Werft ist damit im Grunde am Ende.

Schon jetzt besitzt der französische Staat 33,34 Prozent an der Werft. Die Mehrheit hält das norwegische Unternehmen STX Europe, welches seinerseits eine Tochter der koreanischen STX Corporation ist. Die Gewerkschaften attackierten die Koreaner wegen der Flaute und sagte, die Eigentümer täten nichts, um die Werft zu retten.

Industrieminister Arnaud Montebourg hatte vor kurzem die Werft besucht und die Gewerkschaften enttäuscht, weil er sich zurückhaltend über die Zukunft des Betriebes geäußert hatte.

Montebourg hatte erst diese Woche für Aufsehen gesorgt, weil er den indischen Stahlkonzern ArcelorMittal aus dem Land werfen wollte (hier). Auch Präsindet Francois Hollande hatte ArcelorMittal gedroht, ein Stahlwerk zu verstaatlichen, wenn die Eigentümer nicht die von der französischen Regierung gewünschte Anzahl an Mitarbeiter weiterbeschäftige (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...