Finanzen

EU-Berater schließt weitere Gelder für Griechenland nicht aus

Lesezeit: 1 min
23.12.2012 01:41
Sollte das Land einen neuen Finanzierungsbedarf haben, wird dies im kommenden Jahr diskutiert werden, versichert der Leiter der Euro-Arbeitsgruppe Thomas Wieder. Bis Ende 2014 reiche das Geld aber. Wer aber von der Notwendigkeit eines weiteren Schuldenschnitts redet, der will entweder keine Reformen umsetzen oder mit Spekulationen Geld verdienen.
EU-Berater schließt weitere Gelder für Griechenland nicht aus

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Trotz des angelaufenen Schuldenrückkaufs und des neuen Rettungspaketes hält der griechische Finanzminister Storunaras eine Staatspleite Griechenlands noch immer für möglich (hier). Der Leiter der Euro-Arbeitsgruppe Thomas Wieser sieht das jedoch anders. Seine Arbeitsgruppe berät die Staats- und Regierungschefs. Wieser ist der Meinung, Griechenland sei auf einem guten Weg. Das Land werde nicht noch einmal ein so ein großes Sparpaket wie das aktuelle benötigen, „da ein Großteil der notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen bereits ergriffen wurden“, sagte Wieser der griechischen Zeitung Kathimerini. Die Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen für 2013 im Umfang von neun Milliarden Euro würden ausreichen. Ein Risiko bestehe nur, wenn es zu innenpolitischen Schwierigkeiten komme, so Wieser. Eine Rezession, die die derzeitigen Prognosen noch übersteigt, schätzt er für das Defizitziel als weniger gefährlich ein.

Die Notwendigkeit eines weiteren Schuldenschnitts, wie ihn beispielsweise der IWF fordert, hält der Chef der Euro-Arbeitsgruppe allerdings für übertrieben. Diejenigen, die so etwas fordern, täten dies, „weil sie Geld verdienen wollen“ oder „weil sie die Reformen, die zu machen sind, vermeiden wollen“, ist Wieser überzeugt. Darüber hinaus spielte der Experte die Bedenken herunter, dass es noch eine Finanzierungslücke im griechischen Haushalt gebe. Wieser zufolge wird der Schuldenabbau des Landes nachhaltig sein. Zudem hätten die EU und der IWF dafür gesorgt, dass Griechenland bis Ende 2014 in voller Höhe finanziert ist. Und wenn die Notwendigkeit weiterer Finanzmittel eintrete, werde darüber im nächsten Jahr diskutiert werden, so Wieser.

Weitere Themen

Kaviar, Austern und Trüffel: Schuldenstaaten müssen für IWF-Party zahlen

Treffen Barroso und Putin: Verhaftung von nackten Frauen als Höhepunkt

Schäubles Wunderwaffe: Milliarden für den Haushalt aus wackeliger Börsen-Steuer


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...