Deutschland

Milliarden-Grab Stuttgart 21: Bahnhof wird nie Gewinne machen

Lesezeit: 1 min
28.02.2013 01:08
Stuttgart 21 wird niemals Geld verdienen. Mit heutigem Kenntnisstand hätte die Deutsche Bahn das Projekt niemals beginnen dürfen. Das ergibt sich aus einer Vorlage für den Aufsichtsrat. Damit wird der Bahnhof das größte Milliarden-Grab seit langem - durchgefüttert bis zum Jüngsten Tag vom deutsche Steuerzahler.
Milliarden-Grab Stuttgart 21: Bahnhof wird nie Gewinne machen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Deutsche Bahn sieht sich dazu gezwungen, das Bahnhofprojekt Stuttgart 21 fortzusetzen. Deshalb sollen auch die deutschen Steuerzahler das offenkundige Milliarden-Grab finanzieren (hier). Denn ein Abbruch wäre für die Bahn mit Milliardenkosten verbunden und noch teurer als die Fortsetzung des Projekts. In jedem der beiden Fälle ist das Großprojekt nicht mehr wirtschaftlich. „Mit dem heutigen Kenntnistand würde man das Projekt nicht beginnen“, zitiert Reuters ein Papier für die Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn am 5. März.

Selbst wenn die Bahn die zusätzlichen Kosten allein übernähme, wäre dies für das Unternehmen günstiger als ein Ausstieg, der mindestens 2 Milliarden Euro kosten würde, so das Papier. „Zum Aussteigen gibt es keine rechtliche Grundlage“, zitiert Reuters Bahnchef Rüdiger Grube. Auch der Bund hält an dem Projekt fest. Da der Aufsichtsrat von den Vertretern des Bundes dominiert wird, gilt eine Fortsetzung des Projekts nun als sicher.

Die Kosten des Projekts beziffert die Bahn auf maximal 6,5 Milliarden Euro. Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart wollen sich nicht an den Mehrkosten über die vereinbarten 4,5 Milliarden Euro hinaus beteiligen. Daher wird die Bahn den Großteil der zusätzlichen 2 Milliarden Euro tragen müssen.

Die Bahn ist derzeit mit circa 16,8 Milliarden Euro verschuldet, so Reuters. Infolge der Zusatzkosten werden ihre Verbindlichkeiten nicht wie geplant um über eine Milliarde, sondern nur um circa 300 Millionen Euro sinken. Bei einem Ausstieg würden die Schulden des Konzerns jedoch um circa 200 Millionen Euro steigen.

Derweil hat ein ehemalige Stuttgarter Richter im Zusammenhang mit Stuttgart 21 gegen das Bundesverkehrsministerium Anzeige wegen Betrugs um EU-Subventionen gestellt (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Nicht jeder Anleger ist von Trump-Aktienrally überzeugt - was nun wichtig ist!
14.11.2024

Seit der Wiederwahl von Donald Trump steigen die Aktienkurse an den US-Börsen kräftig. Aktien von Unternehmen wie Tesla oder Anbieter aus...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Meta
14.11.2024

Die EU-Kommission hat Meta eine Strafe von fast 800 Millionen Euro auferlegt, weil der Facebook-Mutterkonzern seinen Online-Marktplatz...

DWN
Politik
Politik EU-Chefdiplomat schlägt vor, Dialog mit Israel auszusetzen
14.11.2024

Als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Gazastreifen plant EU-Chefdiplomat Josep Borrell, den regelmäßigen politischen Dialog...

DWN
Politik
Politik Trumps illustres Kabinett: Ein Tech-Milliardär, ein TV-Moderator und eine Ex-Demokratin
14.11.2024

Es geht Schlag auf Schlag: Donald Trump als designierter US-Präsident verkündet seine Kandidaten für die Regierung. Mit dabei: ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratie in Deutschland kostet jährlich 146 Milliarden Euro
14.11.2024

Bürokratie-Abbau soll Kosten sparen. Durch die überbordende Bürokratie entgehen Deutschland bis zu 146 Milliarden Euro pro Jahr an...

DWN
Politik
Politik BSW: Regierungsbeteiligung nicht ausgeschlossen
14.11.2024

Das Bündnis Sahra Wagenknecht begrüßt die vorgezogene Neuwahl des Bundestages. Logistisch ist das für die junge Partei aber eine...

DWN
Panorama
Panorama Zufriedenheit mit der Demokratie nimmt stark ab, Ausländerfeindlichkeit steigt
14.11.2024

Eine Studienreihe der Universität Leipzig untersucht seit 2002, wie verbreitet rechtsextreme Einstellungen in der Gesellschaft sind. Vor...

DWN
Politik
Politik Nato-Raketenabwehrschirm: Polen verstärkt seine Sicherheitsmaßnahmen - und Russland droht
14.11.2024

In einer klaren Reaktion auf die anhaltende Bedrohung aus Russland wurde in Polen kürzlich ein Stützpunkt für den...