Politik

Hersteller fürchten Verluste durch Pestizid-Verbot

Lesezeit: 1 min
16.01.2014 16:27
Wegen der EU-Verbote für Pestizide befürchten Chemie-Hersteller und Landwirte massive Ertragseinbußen. Denn bis zum Ende des Jahrzehnts könnten drei Viertel der eingesetzten Pflanzenschutz-Mittel verboten werden. Dies gefährde eine zukunftssichere und wettbewerbsfähige Landwirtschaft.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell:

Formel-1-Chef Ecclestone muss in München vor Gericht

Chemiehersteller und Landwirte befürchten massive Ertragseinbußen durch europaweite Einschränkungen beim Pflanzenschutz. Wegen einer EU-Zulassungsverordnung aus dem Jahr 2009 könnten am Ende des Jahrzehnts nur noch ein Viertel der gegenwärtig eingesetzten Mittel verwendet werden, warnte der Industrieverband Agrar (IVA) am Donnerstag in Berlin.

„Es droht, dass von den zehn heute meistverkauften Getreide-Fungiziden neun aus dem Markt verschwinden würden“, erklärte die Lobbyvereinigung der agrochemischen Industrie.

Die Hersteller könnten die Verluste nicht durch neue Produkte ausgleichen, erläuterte IVA-Präsident Helmut Schramm. In Europa dauere die Entwicklung eines neuen Pflanzenwirkstoffs im Schnitt zehn Jahre und koste etwa 200 Millionen Euro.

Nach Branchenangaben hatte der Weltmarkt für Pflanzenschutzmittel 2012 ein Volumen von rund 36 Milliarden Euro. Auf Deutschland entfielen knapp 10 Prozent.

Auch der Deutsche Bauernverband warnt vor überzogenen Risikobetrachtungen der EU, die zum Verbot von Herbiziden führen könnten. „Der Erhalt einer breiten Wirkstoffpalette ist von fundamentaler Bedeutung für eine zukunftssichere und wettbewerbsfähige Landwirtschaft“, heißt es in einem Positionspapier der Organisation.

Gegner eines massenhaften Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln argumentieren hingegen, von den Pestiziden gehe eine Gefahr für die Gesundheit aus. Es sei kaum möglich, die Produkte so einzusetzen, dass keine Rückstände entstünden. Zudem bestehe das Risiko, dass sich resistente Unkräuter entwickeln, die immun gegen die Mittel sind. Umweltschützern kritisieren etwa das Herbizid Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs auszulösen.

Weitere Themen

Inflation: Lebensmittel-Preise explodieren

Notenbank: Hollande soll Unternehmen schnell entlasten

Crash-Angst: Sparer decken sich weltweit mit Bargeld ein


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.