Technologie

Japanischer Magnetzug stellt Geschwindigkeitsrekord auf

Erstmals hat ein Zug die Marke von 600 Kilometern in der Stunde durchbrochen. Die japanische Magnetschwebebahn ist damit schneller als manche Flugzeuge. Der Zug soll 2027 Tokio mit der Industriestadt Nagoya verbinden.
22.04.2015 13:22
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit 603 Kilometern pro Stunde hat die japanische Magnetschwebebahn Maglev auf einer Teststrecke einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord aufgestellt, wie die Bahngesellschaft Central Japan Railway (JR Tokai) bekanntgab. Die Zugfahrt sei gerade beim superschnellen Tempo besonders komfortabel gewesen, sagte der Leiter des Testzentrums in der Provinz Yamanashi, Kazuyasu Endo, zu Reportern. Der Magnetzug brach damit seinen erst vergangene Woche aufgestellten Rekord von 590 Kilometern pro Stunde.

Die Magnetschwebebahn, die Konkurrenz zum deutschen Transrapid, soll 2027 Tokio mit der Industriestadt Nagoya verbinden. Es wird erwartet, dass der Zug im Normalbetrieb maximal Tempo 500 Stundenkilometer fahren wird. Mit den Weltrekordversuchen wollte JR Tokai wichtige Daten wie zum Beispiel zum Luftwiderstand und zu Vibrationen sammeln, um die Technik und das Design der Züge weiter zu verbessern. Mit der Magnetschwebebahn läutet die Hightech-Nation ein neues Zeitalter für Hochgeschwindigkeitszüge ein.

Die Regierung hatte der Bahngesellschaft JR Tokai vor einigen Monaten den Bau der geplanten Trasse zwischen Tokio und Nagoya erlaubt. Bis zum Jahr 2045 soll die Strecke bis zur Millionenstadt Osaka ausgebaut werden. Damit verkürzt sich die Reisezeit zwischen Tokio und Nagoya auf nur 40 Minuten. Der Shinkansen, Japans derzeit schnellstem Zug, benötigt derzeit gut das Doppelte der Zeit. Der Großteil der geplanten 286 Kilometer langen Strecke für die Magnetschwebebahn bis nach Nagoya soll durch Tunnel führen.

Auch der Weltrekord wurde in einem Tunnel aufgestellt. Rund 10 Sekunden lang donnerte der Zug oberhalb der magischen Grenze von 600 Kilometern in der Stunde durch den Schacht. Hierzu setzte die Bahngesellschaft auf der westlich der Hauptstadt Tokio gelegenen Testanlage einen neuen Zug aus sieben Wagen der neuen LO-Serie ein.

Die Magnetschwebetechnik, die in Deutschland durch den Transrapid bekannt ist, hat aus Kostengründen bisher weltweit eher wenig Verbreitung gefunden. Dies ändert sich derzeit durch die technologischen Weiterentwicklungen: So soll auch in Tel Aviv das erste magnetische Schienensystem Israels gebaut werden. Transportiert werden die Fahrgäste in eiförmigen Kapseln mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Via App können Fahrgäste die Bahn an jedem beliebigen Punkt anhalten um zuzusteigen.

Doch nicht nur Magnetschwebetechnik macht Züge immer schnelle: Ein geplantes menschliche Rohrpost-System in Kalifornien etwa basiert auf einer speziellen Luftdruck-Technologie im Vakuum und soll Kapseln mit bis zu 1000km/h durch einen Transporttunnel befürdern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Biomüll-Verordnung ab Mai: Bis zu 2.500 Euro Strafe bei falscher Mülltrennung
30.04.2025

Ökologische Pflicht zur Mülltrennung: Ab dem 1. Mai 2025 tritt die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Deutschland in Kraft. Dann...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Tech-Giganten blasen zum Angriff: Neue Funktionen und digitale Machtverschiebung im Frühjahr 2025
30.04.2025

Die digitale Elite schläft nicht – sie beschleunigt. Im Frühjahr 2025 liefern die großen US-Tech-Konzerne ein beispielloses Arsenal an...

DWN
Politik
Politik Rohstoffdeal Ukraine steht kurz bevor: USA sichern sich Zugriff auf ukrainische Ressourcen
30.04.2025

Ein Durchbruch im Schatten des Krieges: Nach zähen Verhandlungen stehen die USA und die Ukraine offenbar kurz davor, ein weitreichendes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Fall Pirelli: Beginn einer europäischen Gegenoffensive gegen Chinas Wirtschaftsmacht?
30.04.2025

Der Entzug chinesischer Kontrolle bei Pirelli markiert einen Wendepunkt: Europa ringt um Souveränität – zwischen amerikanischem Druck...

DWN
Politik
Politik Wie Trump den grünen Wandel ausbremst – Chronik eines klimapolitischen Rückschritts
30.04.2025

Während Europa sich zunehmend in grüne Bürokratie verstrickt und Milliarden für Klima-Versprechen mobilisiert, marschiert der ehemalige...

DWN
Panorama
Panorama Inflationsrate sinkt auf 2,1 Prozent – Lebensmittelpreise steigen aber weiter
30.04.2025

Die Inflation in Deutschland geht leicht zurück – doch die Entlastung kommt nicht überall an. Während Energie günstiger wird, ziehen...

DWN
Technologie
Technologie Im Moment gewinnen wir gegen die künstliche Intelligenz – noch
30.04.2025

Im Wettrennen zwischen Mensch und Maschine scheint die Entscheidung längst gefallen: Algorithmen rechnen schneller, analysieren...

DWN
Politik
Politik 100 Tage Präsident: Trump gibt sich Bestnoten
30.04.2025

Donald Trump hat seine ersten einhundert Tage der neuen Amtszeit zum Triumphzug erklärt – mit scharfen Angriffen auf Joe Biden, Justiz,...