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Stuttgart: Alarm wegen gefährlich hoher Feinstaubwerte

Wegen Feinstaubalarms sind die Stuttgarter mindestens bis Montag zum Autoverzicht aufgerufen. Jedes Jahr führt das Umweltbundesamt zehntausende Todesfälle auf Feinstaubbelastung in der Luft zurück. Dennoch setzen die Behörden bei der Bekämpfung bisher rein auf freiwillige Maßnahmen.
25.02.2016 15:57
Lesezeit: 1 min

Kamine aus, Autos stehen lassen: In Stuttgart gilt seit Donnerstag wieder Feinstaubalarm. Mindestens bis in die Nacht zum Montag sind die Stuttgarter, Einpendler und Gäste dazu aufgerufen, freiwillig etwas gegen die anhaltend schlechte Luft im Talkessel zu tun. Das Ende des Alarms ist offen, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. In Baden-Württembergs Landeshauptstadt war Mitte Januar der bundesweit erste Feinstaubalarm ausgelöst worden. Feinstaubpartikel sind nicht sichtbar und gesundheitsgefährdend.

Öfen, Motoren, Landwirtschaft, Industrie - Feinstaub wird in erster Linie durch den Menschen erzeugt. In Ballungsgebieten ist die Quelle der winzigen, in der Luft schwebenden Teilchen vor allem der Straßenverkehr. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gingen von 2007 bis 2013 allein in Deutschland im Durchschnitt jährlich rund 46 000 Todesfälle auf die Belastung mit Feinstaub zurück.

Mitte Januar sorgte Stuttgart mit dem bundesweit ersten Feinstaubalarm für Schlagzeilen - gut fünf Wochen später ist es schon wieder so weit: Von Freitag (0.00 Uhr) an hat die Landeshauptstadt die Bürger erneut zum Autoverzicht aufgerufen. Bereits von Donnerstagabend (18.00 Uhr) an sind die Nutzer sogenannter Komfortkamine, die nicht als einzige Wärmequelle dienen, dazu aufgerufen, diese vorübergehend nicht zu nutzen.

Auf Hinweistafeln an Straßen, auf Brückenbannern und über Verkehrsmeldungen im Radio wird die Bevölkerung über den Alarm informiert. Der Verzicht auf das Auto als Feinstaubquelle Nummer eins ist freiwillig. Das Ende des Alarms ist offen, hieß es. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht aber davon aus, dass er am Montag endet - wenn es wieder regnet und der Wind sich dreht. Feinstaub wird als gesundheitsschädlich eingestuft.

Nirgends gilt die Luft als so stark mit Schadstoffen belastet wie in der baden-württembergischen Landeshauptstadt: Der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft wird hier regelmäßig überschritten. Feinstaubalarm wird ausgelöst, sobald der DWD über mehrere Tage eine besonders schadstoffträchtige Wetterlage vorhersagt. Nach Mittwoch sei erst am Montag wieder Regen in Sicht, der dann die Partikel aus der Luft wasche. Zudem drehe Anfang der Woche der Wind in günstigere Richtung.

 

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