Finanzen

Alnatura hält Umsatz stabil

Der Bio-Händler Alnatura expandiert auf allen Kanälen, um die Umsatzverluste bei der Drogeriekette dm wettzumachen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist das knapp gelungen.
18.11.2016 13:55
Lesezeit: 1 min

Alnatura hat mit neuen Vertriebspartnern seine Umsatzverluste bei der Drogeriekette dm ausgleichen können. Im Geschäftsjahr 2015/2016 (30. September) erlösten die Südhessen 762 Millionen Euro, eine Steigerung um 0,3 Prozent zum Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt laut dpa berichtete. Auch der Gewinn sei zum Vorjahr leicht gestiegen, sagte Alnatura-Gründer Götz Rehn, ohne weitere Details zu nennen. Nach Jahren stürmischen Wachstums bedeutet das dennoch eine Delle. Für das laufende Jahr rechne er erneut mit stagnierenden Umsätzen, erklärte der Alnatura-Chef.

Der nahezu komplette Verlust des einstmals größten Vertriebspartners dm wurde unter anderem durch die Kooperation mit dem Lebensmittel-Handelsriesen Edeka ausgeglichen, erklärte Rehn. Auch das eigene Filialnetz und der Vertrieb über andere Drogerien (Rossmann, Müller) wurden ausgebaut. Dies sei der richtige Weg gewesen, sagte der Alnatura-Chef. „Hätten wir das nicht gemacht, säße ich heute nicht hier.“ Zu den bereits bestehenden 107 eigenen Filialen sollen bis 2017 weitere 15 dazukommen. Auf vergleichbarer Fläche hatte das Eigengeschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4 Prozent zugelegt.

Die Drogeriekette dm beansprucht Mitsprache bei Vertriebsentscheidungen sowie Rechte an der Marke Alnatura. Darum laufen aktuell zwei Prozesse in Darmstadt und Frankfurt. Der dm-Gründer Götz Werner beruft sich auf einen Kooperationsvertrag aus den 1980er-Jahren, den Rehn für hinfällig hält, weil dm einseitig Alnatura-Produkte aus den Regalen verbannt habe zugunsten von Eigenmarken.

Das weit umsatzstärkere Drogerie-Unternehmen wiederum ist der Auffassung, dass Alnatura die exklusive Belieferung unrechtmäßig gekündigt habe. Man sei gerne bereit, dm auch weiterhin zu beliefern, erklärte Alnatura-Chef Rehn. Gerade habe es eine Anfrage nach zwei neuen Produkten gegeben. Aktuell finden sich im dm-online-Angebot noch über 100 Alnatura-Artikel.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüsseler Kompromiss: EU führt Handelsquoten für Ukraine wieder ein – Litauen hofft auf Preisstabilisierung
13.06.2025

Handelsstreit mit Folgen: Die EU führt wieder Quoten für ukrainische Agrarimporte ein. Litauen atmet auf, Kiew warnt vor...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Der Microlino: Wie ein Schweizer Tüftler dem SUV-Wahnsinn trotzt
13.06.2025

SUVs dominieren unsere Straßen – größer, schwerer, ineffizienter. Doch ein Schweizer Tüftler stellt sich gegen diesen Trend: Wim...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn der Chef den Hund mitbringt: Sind Haustiere im Büro eine Revolution im Büroalltag?
13.06.2025

Ein Hund im Büro bringt gute Laune, sorgt für Entspannung und fördert das Teamgefühl – doch nicht alle sind begeistert. Warum...

DWN
Politik
Politik EU-Sanktionen wegen Russland-Handel: Brüssel zielt nun auch auf Chinas Banken
13.06.2025

Die EU plant erstmals Sanktionen gegen chinesische Banken wegen Unterstützung Russlands durch Kryptowährungen. Peking reagiert empört...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Kurse unter Druck: Markt reagiert panisch auf Nahost-Eskalation
13.06.2025

Explodierende Spannungen im Nahen Osten bringen den Kryptomarkt ins Wanken. Bitcoin fällt, Ether bricht ein – Anleger flüchten panisch...